Rezension

Eine Geschichte mit einem düsteren Verlauf

Luftschlösser sind schwer zu knacken - Antje Leser

Luftschlösser sind schwer zu knacken
von Antje Leser

Inhalt:

Jonas ist allein zu Haus, als er des Nachts durch Geräusche aus dem Haus geweckt wird. Schubladen werden herausgezogen, Schränke geöffnet. Jonas Mutter ist zu Besuch bei seinem Vater in der Karibik, sie kann es nicht sein, da ist er sich sicher.

Kurze Zeit später wagt sich Jonas in die Küche und ertappt die Einbrecherin auf frischer Tat. Doch dem jungen Mädchen gelingt die Flucht. Erst kurz danach begreift Jonas, dass ihm etwas Wichtiges abhanden gekommen ist: Sein Handy.

Nika arbeitet für das organisierte Verbrechen. Sie ist es, die von ihrem Onkel vorgeschickt wird, um in Wohnungen einzubrechen und dort die Autoschlüssel der Eigentümer zu klauen, damit sich ihre Cousins daraufhin deren Autos bemächtigen können. Meistens geht alles glatt, doch an diesem einen Tag war die Wohnung nicht leer, wie von ihren Auftraggebern vermutet. Dieses Mal wurde sie auf frischer Tat erwischt. Nika flieht mit dem erbeuteten Handy und obwohl sie weiß, dass ihr Onkel das Einbehalten von Diebesgut nicht duldet, unterschlägt sie dieses eine Mal ihre Beute.

Ein großer Fehler, wie sich herausstellt. Denn Jonas gelingt es sein Handy zu orten und kurze Zeit später begegnen sich Täterin und Opfer wieder ...
 

 

Meinung:

Antje Leser präsentiert mit „Luftschlösser sind schwer zu knacken“ laut Verlagsangabe eine Geschichte für Leser/innen zwischen 14 und 17 Jahren.

Mit Jonas und Nika erschafft sie zwei selbstbewusste Charaktere, deren Leben wohl niemals entspannt, sorglos oder müßig war, die sich aber dennoch nicht scheuen, Risiken einzugehen. Beide finden durch den Wohnungseinbruch zueinander. Vielleicht wäre es bei einem flüchtigen Zusammentreffen geblieben, hätte Nika nicht das Handy geklaut, auf dem Jonas selbstkomponierte Songs abgespeichert waren. Jonas bemüht das Ortungssystem seines Smartphones und nimmt die Verfolgung der Banditin auf. Immer wieder kommt es zu kurzen Zusammentreffen, diese erlauben einen Blick hinter die Fassaden. Dieser offenbart die dunklen Geheimnisse aller Beteiligten, die tief ins organisierte Verbrechen verstrickt sind.

Aus dieser Konstellation erhellt sich, was Antje Leser im Sinn hat: Eine Liebesgeschichte. Diese wird realistisch, greifbar, aber auch witzig und charmant dargestellt.

Sehr gefallen hat mir hier auch das Ende des Buches. Klug, hart und realistisch ...

 

Fazit:

Antje Leser hat ein Talent für realistische Milieustudien und interessante Charakterkonstellationen.

"Luftschlösser sind schwer zu knacken" ist ein Buch mit viel Tempo, Spannung und unterhaltsamen Wendungen.

Bücher aus dem Hause Magellan haben nicht selten etwas vom Öffnen einer genialen Wundertüte. Man greift hinein - und weiß bis zum Ende nie so genau, was man bekommt.

Ab der Hälfte des Buches nimmt die Geschichte auch hier eine sehr düstere Richtung. Antje Leser lässt den Leser einen Blick hinter die Kulisse werfen, in deren Abgründen es nach kleinen Schimmern von Katharsis zu suchen gilt.

Leseempfehlung!