Rezension

eine Geschichte mit viel Potential

Das Mädchen aus Feuer und Sturm - Renée Ahdieh

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
von Renee Ahdieh

Inhalt:

Als Tochter eines mächtigen Samurais kennt Mariko ihren Platz im Leben. Somit willigt sie ein den Sohn des Kaisers zu heiraten. Auf dem Weg zum Kaiserpalast erfolgt ein Überfall, wo Mariko als Einzige überlebt und die Flucht ergreift. Anstatt wieder nach Hause zu gehen, nutzt sie die Chance, um herauszufinden, wer ihren Tod beauftragt hat. Verkleidet als Junge findet sie Wege zum Schwarzen Clan, wo sie versucht Anschluss zu finden. Doch der Schwarze Clan ist nicht das, was es zu sein scheint und Marikos Leben nimmt eine Wendung, mit der sie nie gerechnet hatte.

Meinung:

Als ich das Cover erblickt und den Klappentext gelesen habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Zum einem wollte ich schon sehr lange ein Fantasie-Buch mit japanischen Setting lesen. Zum anderen finde ich Samurais sehr faszinierend und wollte mehr erfahren. Dennoch bin ich fälschlicherweise davon ausgegangen, dass die Protagonisten eine Ausbildung zum Samurai genossen hatte. Jedoch ist Marikos Waffe ihr Verstand und nicht die Kampfkunst.

Nach einigen Startschwierigkeiten, was an den vielen Fremdwörter und zum Teil der Übersetzung zu verschulden war, konnte ich mich ganz der Geschichte hin geben. Es gibt zwar ein Glossar für einzelne Begriffe am Ende des Buches, aber ich wollte auch nichts als umblättern um dem Lesefluss zu unterbrechen. Nach einiger Zeit war man dann auch mit den Begriffen vertraut. Jedoch verlief das Lesen es im ersten Abschnitt schleppend, nach und nach wurde Spannung aufgebaut. Erst am Ende wurde es so richtig spannend und die Ereignisse haben sie überschlagen und schon war das Buch zu Ende. Mit einigen beantworteten Fragen und vielen neuen offenen Fragen.

Die Protagonisten Mariko konnte ich zu Beginn der Geschichte nicht richtig einschätzen. Ihre Gedanken und Taten konnte ich nicht immer nachvollziehen. Teilweise zu naiv, obwohl sie als schlau und gerissen beschrieben wurde. Erst in Laufe der Geschichte wurde sie mir mehr sympathischer und ich konnte mich mit ihrer Art anfreunden. Am Ende des Romans wurde ihre Charakterentwicklung sehr deutlich, was mir gut gefallen hat.

Ihr Bruder Kenshin ist ein Samurai und kam mir am Anfang recht distanziert vor. Jedoch wurde seine Liebe zu seiner Schwester deutlich, weil er davon überzeugt ist, dass Mariko nicht im Überfall umgekommen ist. So macht er sich das Ziel sie zu finden, koste was wolle. Man lernt aber auch eine Seite von ihm kennen, die man nicht so erwartet hatte.

Okoami, auch Wolf genannt, ist Clan Mitglied und ahnt, dass Mariko ein Geheimnis hat. Er ist sehr aufmerksam, dennoch hat er nicht erkannt das Mariko ein Mädchen ist, was ich unglaubwürdig fand. Dennoch sind die Wortgefechte zwischen ihm und Mariko amüsant zu verfolgen. Des Weiteren verbindet ihn und Ranmaru, den Anführer des Schwarzen Clans, eine besondere Freundschaft. Und man merkt auch diese Verbundenheit zwischen den Beiden.

Das Buch ist in der dritten Person geschrieben. Hauptsächlich konnte man die Protagonisten Mariko auf ihrer Reise begleiten. Aber auch die Sichtweise des Bruders Kenshin sowie einigen Mitglieder des Schwarzen Clas und des Kaiserpalastes konnte man mitverfolgen. Durch diesen Wechsel wuchs auch der Spannungsbogen und man erfuhr mehr von den Charakteren. Der Erzählungsstil ist manchmal sehr detailverliebt, poetisch und mit vielen Metaphern bestückt, was ich durchaus passend zur Geschichte finde. Das Setting ist traumhaft, man merkt dass hier viel Zeit für Recherche investiert wurde. Ich hoffe sehr, dass im zweiten Teil mehr auf die Magie dieser Welt eingegangen wird, denn diese Elemente sind im Buch leider untergegangen.

Fazit:

Trotz ein paar Schwächen lohnt es sich dran zu bleiben. Ich würde den 2ten Teil auf jeden Fall eine Chance geben, weil ich die Idee und das Setting des Buches einfach toll finde.