Rezension

Eine Geschichte über das Lieben & geliebt werden

Happy Place -

Happy Place
von Emily Henry

Bewertet mit 5 Sternen

Es war erst mein zweites Buch von Emily Henry und wieder war es ein Volltreffer. "Happy Place" beginnt als lockere RomCom, in der Harriet und Wyn ihrer Clique verheimlichen, dass sie gar nicht mehr miteinander zusammen sind. Warum? Seit Jahren verbringen sie ihren Sommerurlaub im Ferienhaus vom Vater einer Freundin, doch dieses Jahr wird der letzte sein, da das Haus verkauft wird. Es soll ein Sommer werden, wie sie ihn immer verbracht haben, doch schnell merken wir Leser*innen, dass nicht nur die Trennung von Harriet und Wyn für Probleme sorgt. Alle hängen an dem Haus und den Erinnerungen, gleichzeitig müssen die Freunde aber auch der Wahrheit ins Gesicht sehen, dass sie erwachsen geworden sind, sich und ihre Interessen verändert haben & nicht all ihre Träume wahr geworden sind. Abwechselnd liest man Kapitel aus der Vergangenheit, wie sich die Freunde am College kennengelernt haben, wie sie andere Urlaub verbracht hatten und wie sich ihre Beziehungen entwickelten und meist haben diese Kapitel dann auch einen Bezug zu dem folgenden Kapitel aus der Gegenwart. 

Mich hat das Buch thematisch irgendwie total abgeholt & berührt. Ich konnte die Probleme und Gefühle der meisten Charaktere sehr gut verstehen oder kannte sie sogar selbst. Da wir insgesamt 6 Charaktere haben (auch wenn wir nicht aus ihrer Perspektive lesen), werden einige Themen relevant: Unzufriedenheit im Job, in der Partnerschaft, Leistungsdruck, Familienprobleme, Trauer, psychische Krankheiten... sicherlich hätten einige Probleme in dem Buch durch "früher miteinander reden" geklärt werden können, aber ich fand es nachvollziehbar, warum die Charaktere, allen voran Harriet damit ihre Probleme haben. Die wenigsten von uns sind Meister im Streiten und können ihre Wünsche oder Ängste verbalisieren. Dazu wurde auch sehr schön dargestellt, wie unterschiedlich Botschaften ankommen können. Ich fand, dass das alles so nahbar & authentisch war. Und von der emotionalen Komponente brauchen wir nicht sprechen, weil ich bei diesem Buch bestimmt 5x Tränen in den Augen hatte.

Ich habe das Buch richtig gern gelesen und vor allem lässt es sich auch super angenehm lesen durch den Schreibstil. Es ist vielleicht nicht die aller anspruchsloseste Unterhaltung, aber gerade diese Kombination aus humorvoll & ernst, witzige Szenen & tiefgründige Gedanken fand ich super gut.