Rezension

Eine Geschichte über das Meer, die mir etwas zu viel an Land stattfand

Der Atlantik - Simon Winchester

Der Atlantik
von Simon Winchester

Bewertet mit 4 Sternen

Der Atlantik. Der große Teich. Das Meer, dass Amerika und Europa trennt. Der Ozean, auf dem viel passiert ist, der die Menschen aufgerufen hat, seine Weiten zu erkunden. Schlichtweg: Wasser mit Charakter.

In dem populärwissenschaftlichen Werk von Simon Winchester über den Atlantik beschreibt dieser über die Jahrtausende hinweg, was auf und um dem Atlantik passierte, was über ihn geschrieben oder gedichtet wurde, was man über ihn sagte, wovor man sich fürchtete und in Zukunft auch fürchten muss. Das Buch ist unterteilt in verschiedene Kapitel, die sich in diversen Unterkapiteln mit jeweils einem großen Thema beschäftigen. Unter anderem geht es Simon Winchester um die Entstehung des Atlantik, dessen Erkundung und Erfassung, um Handel und Krieg, Fischfang und Umweltverschmutzung, aber auch um Kunst, Musik. Literatur genauso wie Architektur. Am Ende bekommt man natürlich den obligatorischen Blick in die Zukunft. 

Das ganze ist leicht und flüssig geschrieben und lässt sich sehr angenehm lesen. Trotz dessen, dass in manchen Kapiteln einiges an Fakten behandelt wird, wird es eigentlich nie langweilig oder trocken. Der Autor bereitet sein Wissen auf eine lockere Art und Weise dem Leser auf und lässt seine persönliche Meinung auch nicht missen. In der Buchmitte befinden sich einige Hochglanzseiten mit farbigen Abbildungen, ansonsten sich durchweg Schwarz-Weiß Abbildungen im Buch vorhanden.

Ich habe die Lektüre des Buches genossen, bin ich doch ein Mensch der das Meer, und gerade ein Meer mit Charakter wie den Atlantik, unglaublich anziehend findet. Trotzdem gab es etwas, was mich gestört hat: Ich nicht ganz das bekommen, was ich laut des Titels erwartet hatte. Oftmals erscheint das Buch eher als eine Geschichte, die die Entwickling des Menschen und seiner Welt rumd um den Atlantik und dank des Atlantiks zeigt. Mir kam das Meer als solches oft einfach zu kurz. Ebenfalls hielt ich mich, gerade in der ersten Hälfte des Buches, viel zu viel an Land auf, dabei wollte ich viel lieber rauf auf offene See! Ich hätte mir mehr Legenden und Erzählungen von Geschichten, die auf dem Atlantik passierten, gewünscht. Das Maß an Bildern in dem Buch war in Ordnung, ab und mal wurde etwas im Buch beschrieben, wo eine Abbildung ergänzend gut gewesen wäre, aber ansonsten konnte mal alles schön auf Karten oder Fotos nachvollziehen.

Das im Plauderton erzählte Buch ist aber trotzdem eine Empfehlung für alle, die sich gerne mal durch die Jahrhunderte hinweg auf die Wellen des Atlantiks begeben wollen und die wissen möchten, welchen Einfluss der Atlantik auf die Menschheit hatte und wie die Menschen den Atlantik verändern.