Rezension

Eine Geschichte über Familie und angekommen sein

Endlich sein - Inken Ibsen

Endlich sein
von Inken Ibsen

Bewertet mit 4 Sternen

** Macht es so einen Unterschied, was wir gelernt haben oder was wir für unseren Lebensunterhalt arbeiten? Ist es nicht wichtiger, wer wir sind und nicht, was wir tun? **
Lange wusste Liv nicht so richtig, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Ohne Ausbildung jobte sie mal hier mal da. Aber als auch ihrem Mann Mikkel so langsam die Geduld mit ihrer Ziellosigkeit ausgeht, stösst sie in Lonstrup auf einen kleinen Laden und hat spontan die Idee ein Bistro zu eröffnen.
Als sich dann plötzlich die Vergangenheit bei ihr meldet, muss Liv sich entscheiden, ob sie sich ihr stellen soll oder nicht....
"Endlich sein" ist bereits der 3. Teil der Reihe, kann aber unabhängig gelesen werden, da es hier um Liv geht (in den ersten Bänden stand Ihre Freundin Inken im Mittelpunkt). Ich kannte die Vorgänger nicht und bin ohne Probleme in Jütland angekommen.

Liv ist eine sehr unkonventionelle Person, eine Aussenseiterin, die ihr Leben lang auf der Suche war und im kleinen Lonstrup endlich angekommen zu sein scheint. 
Inken Ibsen s Geschichten sind aus dem Leben gegriffen. Liv und ihre Freunde haben Alltagsprobleme und Existensängste. Hier geht es um Familie, Freundschaft, Liebe, Tod, Verzeihen, Gemeinschaft und Neuanfang. Und das ist es, was "Endlich sein" ausmacht, man findet sich in den Charakteren wieder und es könnte auch die eigene Clique sein. Das hat mir sehr gefallen und so manches Mal auch ein wenig nachdenklich gemacht.

Der Schreibstil ist einfach, klar und flüssig. Vor allem aber transportiert er die dänische Nordseeatmosphäre und den Dorfcharme sehr schön.

Fazit: Trotz teils recht ernster Themen, ein schöner, leichter Sommerroman, der Spaß macht und bestimmt nicht mein letztes Buch von Inken Ibsen.