Rezension

Eine Geschichte über Freundschaft und den Weg zu sich selber, die leider nicht ganz überzeugt hat

Der Duft von Pinienkernen - Emily Bold

Der Duft von Pinienkernen
von Emily Bold

Autorin: Emily Bold
Erscheinungstag: 13. Oktober 2017
Verlag: Ullstein (Taschenbuch)
Seiten: 368

Inhalt (übernommen)
Katrin und Greta haben schon immer alles zusammen gemacht und betreiben inzwischen gemeinsam eine Nudelbar in München. Doch dann begeht Greta einen unverzeihlichen Fehler, und es kommt zum Bruch mit Katrin. Alles ist verloren: die gemeinsame Wohnung, die Bar, die Freundschaft. Mit dem Kochbuch ihrer verstorbenen Großmutter Vittoria im Gepäck geht Greta auf eine Reise quer durch Italien. Zwischen engen Gassen und weiten Hügeln sucht sich nach sich selbst - und den besten Rezepten von Vendig bis Neapel. Unter der Sonne Apuliens wagt sie einen letzten Versuch, ihre Freundschaft zu Katrin zu retten. Und muss lernen, ihr Herz für die Liebe zu öffnen.

Charaktere
Die Hauptprotagonistin ist Greta. Sie konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Mal davon abgesehen, dass man das nicht tut, was sie getan hat (ich kann hier leider nicht ohne zu spoilern darauf eingehen), war sie mir zu glatt, zu unreif für ihr Alter. Ich hab manchmal gedacht, ich hab einen Teenager vor mir, ansatt eine Frau mit fast 30 Jahren. Auch ihre Art zuerst auf Menschen, die ihr wichtig sind, zuzugehen und sie dann mit temperamentvollen Worten wieder im Regen stehen zu lassen und von sich zu stroßen hat mir nicht gefallen.

Chris, der Fotograf, der im Laufe der Italienreise in ihr Leben tritt, hat für mich an der Geschichte einiges gerettet. Sympathisch und ruhig hat er den Gegenpol zu Greta geschaffen, welchen sie und ich als Leser unbedingt gebraucht habe.

Von Katrin erfahren wir leider relativ wenig. Aber auch sie war mir nicht wirklich sympathisch - ich hätte sie mir als beste Freundin nicht ausgesucht.

Schreibstil
Emily Bold hat es geschafft, mich nach Italien mitzunehmen. Die Sonne, die Gerüche und die Städte zu erleben. Leider hat sich aber die Szenerie von Reiseziel zu Reiseziel immer wiederholt: Ankommen, sofort herzlich aufgenommen werden, die besten Rezepte gefunden haben, Fotografieren und wieder gehen. Ich hätte mir mehr Nachdenken von Greta, mehr Zweifel gewünscht - für mich lief das viel zu glatt ab, alles hat immer auf Anhieb funktioniert.
Und was ich auch schade gefunden habe, dass wir so wenig über Katrin und ihre Gedanken, ihr Erleben mit der Situation erfahren haben.
Positiv erwähnen möchte ich noch das Cover: Tolle Farben, tolles Szenario, das einen schon vorab nach Italien entführt.

Fazit
Leider konnte mich das Buch, besser gesagt die Charaktere nicht überzeugen. Alles in allem habe ich mich aber doch unterhalten gefühlt und war für kurze Zeit gedanklich in Italien.