Eine Geschichte über Magie, Macht und Intrigen
Bewertet mit 3 Sternen
Ich finde das Cover so, so schön und habe mich vielleicht ein bisschen davon blenden lassen. Ich hatte auch übersehen, dass es sich um Romantasy für Leser ab 14 Jahren handelt, denn obwohl ein Love-Triangle angeteasert wurde, ist dieses alles andere als komplex, jegliche Beziehung eher oberflächlich angelegt und die Geschichte insgesamt sehr seicht. Für den Einstieg junger Leser ins Genre sicherlich geeignet und bestimmt auch ansprechend, mich hat es nicht so richtig überzeugen können.
Zum Inhalt: nach dem überraschenden Tod ihres Vaters stehen Cleodora und ihre Schwester vor dem Nichts. Denn obwohl Cleodora ihren Vater als Modist beerben sollte, konnte er ihr sein Talent für das Schneidern nicht vermachen und ohne Talent ist man in der Gesellschaft nichts. Um für sich und ihre Schwester zu sorgen entschließt sich Cleodora daher zu einem drastischen Schritt, der weitreichende Konsequenzen hat.
Die Figuren sind alle ziemlich blass angelegt, selbst Protagonistin Cleo kommt nicht so richtig aus sich raus und außer, dass die Begierden für schöne Dinge, das Leben der Oberschicht und vielleicht auch die eine oder andere Bekanntschaft entwickelt, passiert charakterlich bei ihr relativ wenig. Es gibt zwar eine Lovestory, aber die ist auch eher seicht angelegt, was ich für das Alter der Zielgruppe aber als angemessen empfinde. Gestört hat mich da eher, wie wankelmütig Cleo insgesamt daherkommt und auch ihre Sympathien ständig schwanken. Sie ist einfach eine sehr unentschlossene, unsichere Protagonistin, mit der ich leider nichts anfangen konnte.
Das Thema rund um die magischen Edelsteine fand ich durchaus interessant, aber auch das wird nicht weitergehend vertieft. Man lernt zwar ein paar Talente kennen, aber auch diese sind eher oberflächlich angelegt. Generell hatte ich das Gefühl, dass die Handlung eher so vor sich dahinplätscherte. Es gibt schöne Kleider, ein bisschen Kunst und Kultur, in Cleos Augen recht viel Luxus und ein paar kleine Liebeleien. Also insgesamt recht nett ausstaffiert, aber mir ist insgesamt einfach zu wenig passiert und die Geschichte hat kaum Tempo. Stattdessen viel Vorsingen, Rivalitäten im Opernhaus und rund um einen gewissen Junggesellen, sowie diverse Kleideranproben- diese Wiederholungen hätte es für mich nicht gebraucht.
Am Ende gibt es einen kleinen Showdown, der war auch ganz gut angelegt. Für mich hat die Geschichte einiges an Potential vergeben. Da die Geschichte trotzdem kurzweilig und angenehm zu lesen war und ich das Setting mochte, gibt’s 3 Sterne. Ich denke bei der eigentlichen Zielgruppe kommt das nochmal besser an.