Rezension

Eine Geschichte um die Suche nach der Wahrheit und die Suche nach Gerechtigkeit.

Das Haus am Himmelsrand - Bettina Storks

Das Haus am Himmelsrand
von Bettina Storks

Der Debütroman von Bettina Storks ist ein echter Pageturner, wie schon Corina Bomann auf der Rückseite des Buches zitiert wird.

Inhalt:

„Eigentlich ist Elisabeth „Lizzy“ Tanner eine glückliche Frau: Ihre reizende Tochter Thea macht ihr viel Freude, ihr Partner Tom ist zuverlässig und liebevoll, Geldsorgen kennt sie nicht – und wenn es mal knapp wird, springt Lizzys Großvater ein, der Patriarch einer Freiburger Uhrendynastie. Doch die Sorglosigkeit zerbröckelt, als der Großvater stirbt. Nicht nur, dass er den »Rosshimmel«, das Anwesen der Familie in den Vogesen, zwei gänzlich Fremden vermacht, zudem hat er noch einen schwerwiegenden letzten Wunsch an Lizzy: Finde die Wahrheit heraus! Sorge für Gerechtigkeit! Bei ihren Recherchen, die sie in der Familiengeschichte zurück bis in die 1930er Jahre führt, erlebt Lizzy Rückschläge und Enttäuschungen und muss sich entscheiden zwischen Vertrauen und Verleumdung, der Wahrheit und Rücksichtnahme, ihrer Familie und ihrer Vorstellung von Moral.“

Neben ihren Recherchen und den Geheimnissen und Rätseln, die die Vergangenheit dadurch aufwirft, läuft auch ihr eigenes Leben für Lizzy gerade nicht so, wie sie es sich wünschen würde.

Gerade weil auch die Gegenwart eigene Hürden aufweist, wirkt die gesamte Geschichte lebensnaher und echter. Lizzy wird so als eine besonders starke Frau dargestellt, die versucht allem und allen gerecht zu werden und die nicht aufgibt, bevor sie ihren Auftrag erfüllt hat und auch ihr eigenes Leben wieder in geordneten Bahnen verläuft.

 

Meine Meinung:

Die Geschichte, die in der Gegenwart im Jahre 2001 spielt ist in der ersten Person geschrieben. Normalerweise mag ich Geschichten, die in der Ich-Form geschrieben sind gar nicht, hier jedoch passt es perfekt zur geheimnisvollen und spannenden Atmosphäre des Buches und zum Charakter der Protagonistin.

Die Protagonistin Lizzy wirkt besonders durch den Einblick in ihre Gedanken, den Sprachstil in der Geschichte und die Ich-Form so echt!

Sie beruht nicht auf einer realen Person, jedoch ist sie so liebevoll und detailliert beschrieben, dass die Geschichte fast autobiographisch wirkt.

Auch die anderen Personen der Geschichte sind in Charakter und Aussehen so genau beschrieben, dass man sie alle bildlich vor Augen hat.

Zwischen den Kapiteln der Gegenwart sind einige kürzere Kapitel aus der Vergangenheit eingeschoben, in denen es um eine bestimmte Situation von damals geht, die zur Zeit in der Gegenwart relevant ist. Durch diese Rückblenden, die kursiv und in der dritten Person geschrieben sind und sich so vom Rest des Buches abheben, erhält der Leser einen umfassenderen Einblick in die Geschichte.

Der Roman ist von Anfang bis Ende gleichbleibend spannend und durch den flüssigen Schreibstil einfach zu lesen.

Zwei kleine Punkte, die ich nicht so gut bzw. passend fand, waren zum einen, dass die Kapitel immer auf der rechten Seite anfangen, wodurch manchmal eine oder 1,5 Seiten zwischen den einzelnen Kapiteln leer bleiben, und zum anderen, hätte ich die Geschichte noch glaubwürdiger gefunden, wären die Charaktere der dritten Generation (Lizzy, Alexander, David...) einige Jahre jünger gewesen, da besonders Lizzy vom Schreib- und Sprachstil des Buches jünger wirkt als 37.

 

Das Haus am Himmelsrand ist eine Geschichte voller Liebe, Vertrauen, Eifersucht und Hass, die seinem Leser einige schöne Lesestunden bereitet.