Rezension

Eine Geschichte voller Hoffnung und kleiner Wunder

Flamingos im Schnee - Wendy Wunder

Flamingos im Schnee
von Wendy Wunder

Campbell Cooper, kurz genannt Cam, ist noch jung an Jahren als man ihr mitteilt, dass sie an Krebs erkrankt ist. Nun, einige Jahre später, ist sie austherapiert und die Ärzte sehen keine Möglichkeit mehr ihr zu helfen. Cam hat damit zu kämpfen. Die Jahre mit dem Krebs haben ihr zugesetzt. Sie ist zynisch und ungerecht ihren Mitmenschen gegenüber. Sie hat keine Lust auf das Mitleid der anderen und auch kein Interesse sich weiter an die Hoffnungen zu klammern, die ihre Mutter immer noch hegt. Dennoch bleibt Cam nichts anderes übrig als gemeinsam mit ihrer kleinen Schwester Perry und ihrer Mutter Alicia nach Promise im Bundesstaat Maine zu reisen. Promise ist der Ort, in dem es noch Wunder gibt, so zumindest wird es erzählt. Seltsamerweise ist diese Reise von Cam dann tatsächlich eine Reise wie ein kleines Wunder, mit Schnee im Sommer, einem Regenbogen ohne Regen und Flamingos dort, wo es sie normalerweise gar nicht gibt.

Die Autorin hat in ihrem Roman „Flamingos im Schnee“ ein schwieriges Thema aufgegriffen. Wenn eine unheilbare Krankheit einen Menschen trifft, dann ist es als würde dessen eigenes Leben und auch das seiner Mitmenschen aus den Angeln gerissen. Nichts ist mehr wie es wahr und jeder geht mit seinen Empfindungen anders um. Dabei ist es besonders schwer Rücksicht auf den Nächsten zu nehmen, denn jeder muss für sich selbst und den anderen stark sein, aber nicht jeder ist das auf die gleiche Art und Weise.

In diesem Roman wird sehr deutlich wie schwer es für den Kranken und seine Angehörigen ist mit der Situation umzugehen. Hier können kleine Wunder helfen den richtigen Weg zu finden, einander loszulassen und sich wieder ein Stück Freiheit zu gönnen bzw. zurückzuerobern. Diese Geschichte ist sehr emotional. Wendy Wunder hat ihr kleines Wunder verstärkt durch einige fantastische Elemente in diesem Buch, die Hoffnung signalisieren, aber auch zeigen, dass man den Blick nach vorne richten muss, egal was auch immer einen erwartet.

Cam ist ein starker Charakter, eine sympathische junge Frau, die ihren Weg geht, manchmal aber auch wie wild um sich tritt. Ihre Züge sind liebenswert menschlich, aber manchmal auch abstoßend. Sie liebt und möchte geliebt werden. Sie leidet, aber möchte kein Mitleid.

Diese Geschichte berührt, sie treibt dem Leser die Tränen in die Augen. Wer dieses Buch zur Hand nimmt, sollte wissen, dass er zwar eine Geschichte voller Hoffnung und kleiner Wunder, aber auch eine Geschichte über eine todbringende Krankheit zur Hand nimmt.

Copyright © 2013 by Iris Gasper