Rezension

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Eine Geschichte voller Liebe und ohne viele Worte

Alice, wie Daniel sie sah - Sarah Butler

Alice, wie Daniel sie sah
von Sarah Butler

Bewertet mit 4 Sternen

Alice reist durch die Welt, immer auf der Suche nach sich selbst, dabei läuft sie ständig vor ihren Problemen davon. Sie kommt erst nach Hause zurück als ihr Vater im Sterben liegt. Leider konnte sie nie ein gutes Verhältnis zu ihm aufbauen und dies gelingt ihr auch nicht auf dem Sterbebett. Und auch die Beziehung zu ihren Schwestern ist nicht die beste. Nur warum ist das so? Daniel ist obdachlos und der richtige Vater von Alice, nur leider hat er sie zuvor noch nie gesehen. Er sucht sie bereits seit Jahren, nur dies hält ihn aufrecht. Erst in der Traueranzeige entdeckt er ihre Adresse und versucht ihr näher zu kommen. Ohne ihr die Wahrheit zu sagen, zeigt er ihr seine Welt in Form von Farben, Formen und Buchstaben. Ein gewisses Vertrauen zwischen den beiden baut sich auf. Wird sie die Wahrheit erfahren oder kennt sie etwa schon?

Anfangs ist es nicht so leicht sich in das Buch hinein zulesen. Es beginnt in jeden Kapitel mit einer kleinen Liste, über diverse unterschiedliche Dinge. Es wechseln sich immer wieder die beiden Charaktere Daniel und Alice ab. Man erfährt durch die einzelnen Kapitel immer mehr über die beiden Protagonisten. Zunächst fiel es mir schwerer die Kapitel von Daniel zu lesen, weil seine Sicht doch etwas speziell zunächst wirkt. Er betrachtet die Welt durch andere Augen. Wenn er über die Strasse geht sieht er Dinge, die andere Menschen nicht sehen. Das was für andere Müll ist, sind für ihm Dinge die eine Bedeutung haben und einen Wert. Namen, bzw. Buchstaben haben für ihn Farben, so wie z.B. der Name von Alice.

Alice dagegen ist ein er trauriger Mensch, die mit ihrem Leben nicht zufrieden zu sein scheint. Durch das Reisen versucht sie vor ihren Problemen davon zu laufen. Es fällt schwer sich mit der Person Alice zu identifizieren, da sie recht negativ eingestellt ist. Grundsätzlich ist das Buch von Anfang an eher dunkel und trostlos, erst gegen Ende kommt etwas Licht ins dunkele hinein, hauptsächlich durch Daniel und seine Sichtweise.

Man könnte vermuten das es durch die dunkle Stimmung, auch traurig wirkt, nur leider fehlt der Aspekt für mich. Die Beerdigung von Malcom, den Vater von Alices Schwestern, fehlt eine gewisse Atmosphäre, die diese eigentlich mitbringen sollte. Sie wird einfach so neben her abgehalten.

Gegen Ende des Buches versteht man immer besser die Zusammenhänge zwischen den Personen und man merkt das die Liebe dem dunkeln immer mehr Helligkeit gibt. Dazu führen natürlich auch die Farben und die Dinge die Daniel findet und das alles tut er nur für seine Tochter Alice. Schön zu sehen ist es, wie sich die beiden nach und nach näher kommen und ohne das Alice die Wahrheit weiss. Aber es scheint auch so als ob sie diese gar nicht in Worten hören müsste, weil sie es spürt!

Über das Ende musste ich zunächst erst einmal nachdenken, aber es erscheint mir wirklich sehr passend. Alles andere hätte dem Ende viel zu viel Schwere gegeben, so war das Ende sehr tiefgründig und schön.

Ich gebe dem Buch 4 Sterne und kann empfehlen es zu lesen, da es wirklich sehr schön ist.