Rezension

Eine Geschichte von Liebe und Verlust

Eine Geschichte von Land und Meer - Katy Simpson Smith

Eine Geschichte von Land und Meer
von Katy Simpson Smith

Bewertet mit 4 Sternen

~~Die Südstaaten im 18. Jh. Helen, Tochter aus wohlhabendem Hause verliebt sich in den Piraten John, was ihrem Vater Asa, einem sklavenhaltenden Gutsherrn so gar nicht schmeckt. Doch Helen und John heiraten und damit nimmt die Tragik ihren Lauf. Zuerst stirbt Helen bei der Geburt der gemeinsamen Tochter Tabitha. John trauert sehr um seine Frau und gibt all seine Liebe an sein Kind weiter. Tabitha wächst behütet und glücklich auf. Ihren Großvater Asa begleitet sie in die Kirche. Als Tabitha an ihrem Geburtstag schwer krank wird, hat John Angst, sie ebenso wie ihre Mutter zu verlieren. In seiner Verzweiflung nimmt er sein krankes Kind und heuert auf einem Schiff an. Er will die Erinnerung an die glücklichen Zeiten mit Helen aufrechterhalten und so sein Kind retten.
Katy Simpson Smith hat mit ihrem historischen Buch „Eine Geschichte von Land und Meer“ einen beachtlichen Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist leise, sehr anspruchsvoll, nicht gerade flüssig zu lesen und hat einige Längen. Der Klappentext des Buches ist irreführend, verkündet er doch eine ganz andere Geschichte, als wie sie dann tatsächlich erzählt wird. Die Charaktere sind recht detailliert und authentisch skizziert. Johns Gefühlswelt wurde gut beschrieben, seine Angst vor einem erneuten großen Verlust nur allzu verständlich. Er war neben Tabitha der eigentliche Sympathieträger dieses Romans. Helen blieb dagegen farblos, spröde und nicht wirklich greifbar. Das Thema Sklaverei wurde leider auch nur ganz am Rande gestreift und nicht wirklich ausgearbeitet, was eigentlich sehr gut in die Geschichte gepasst hätte.
Ein beachtenswerter Roman, der allerdings noch etwas mehr Gefühl und Emotionen vertragen hätte und auch einige Details mehr vom geschichtlichen Hintergrund. Für Freunde von Südstaatenromanen bestimmt eine Leseempfehlung!