Rezension

Eine Geschichte, wie sie zigfach passiert ist, in schönen Worten beschrieben

Ruhrpottkind - Sarah Meyer-Dietrich

Ruhrpottkind
von Sarah Meyer-Dietrich

Bewertet mit 5 Sternen

Das Buch spielt im Frühjahr 1989 in Gelsenkirchen. Geli hat mit 18 Jahren Jenni bekommen und drei Jahre später Jana. Sie lebt noch bei ihrer Mutter und zieht gerne mit ihrer Freundin Vera um den Block.

Die Geschichte wird uns von Jenni erzählt und sie zeugt den vielen kleinen Missverständnissen, mit der eine neunjährige kämpfen muss. So ist die Kunstlehrerin mit dem Doktortitel in ihren Augen eine Ärztin. Und dass der vermeintliche Vater, obwohl Oma ihn Vollhorst nennt Ralf heißt, ist auch schwer einzuordnen.

Das Geld ist knapp, obwohl Geli fleißig arbeitet. Die Turnschuhe sind schmutzig und das Essen, dass Geli kocht einfach. Fischstäbchen, manchmal mit besonders dunkler Panade, und Spinat mit Blubb.

Die Mutter von Jennis Freundin Nina macht sich Sorgen, weil Jenni bei ihr nicht isst, dabei mag sie einfach keinen frischen Blattspinat und entschuldigt sich mit einer Diät.

Geli wächst die Situation oft über den Kopf, da kommt es vor, dass sie auch mal die Kinder schlägt oder schupst. Als Oma am Herzen operiert werden muss, halten alle zusammen und versuchen sich zu trösten.

Auch Jennis Lehrer, dessen Weisheiten sie gerne zitiert und die Familie von Nina helfen immer wieder auf eine sehr liebevolle Art. So wird dort der neunte Geburtstag von Jenni gefeiert.

Es gibt vieles aus der Zeit, Musik, Serien oder Filme, an die man sich wieder erinnert und ein bisschen wird damit auch die Zeit wieder lebendig.

Einige Monate wird hier aus der Kindheit im Ruhrpott erzählt. Mit alle ihren Freuden und ihren alltäglichen Sorgen und der Trauer, weil nicht immer alles so läuft, wie man es sich wünscht. Ein Buch, dass Erinnerungen wach werden lässt.