Rezension

Eine grandiose Fortsetzung mit fiesem Cliffhanger

Scythe - Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Scythe - Der Zorn der Gerechten
von Neal Shusterman

Inhalt
Citra wurde zur Scythe ernannt, doch tötet sie nach ihren eigenen Regeln. Ganz zum Missfallen der anderen Scythe. Nachdem Rowan die Flucht gelang, führt er seinen ganz eigenen Feldzug und möchte die Korruptheit der Scythe ausmerzen. Als Scythe Curie und Citra Opfer eines Attentates werden, wird schnell klar, dass neue Feinde auf der Bildfläche erscheinen. Doch was ist deren Ziel?

Meine Meinung
Nachdem mich der erste Band der "Scythe"-Trilogie vom Weltenentwurf und der Idee her schon mehr als begeistern konnte, war ich unglaublich gespannt auf diese Fortsetzung. Es ist einige Zeit seit den Geschehnissen des ersten Bandes vergangen. Citra agiert als Scythe Anastasia, ist mit ihren Auslesen im Rückstand, gibt den Menschen aber Zeit nachdem sie diese zur Auslese auserwählt hat. Dieser neue Ansatz, stößt auf Ablehnung der anderen Scythe und sowieso tauchen immer mehr Unstimmigkeiten im Scythetum auf. Neue Konflikte entstehen und Citra ist in Gefahr.
Aber auch Rowan wird gejagt, da er als Scythe Luzifer agiert, aber eigentlich kein Scythe ist. Er tötet Scythe, die sich nicht an die Regeln des Scythetums halten.

Im letzten Band gab es immer wieder Tagebucheinträge von Scythes, dieses Mal gibt es statt dieser Tagebucheinträge Einträge des Thunderheads, der die höchste Instanz der Welt des Buches ist. Bisher war mir gar nicht bewusst, was der Thunderhead eigentlich ist. Das wird hier immer deutlicher. Auch sonst wird die Welt des Buches und das Machtsystem hier noch deutlicher dargestellt und ich war schlichtweg fasziniert.

Mir gefällt an dieser Idee besonders, dass man ins Grübeln kommt. Der moralische Kodex der Scythe hat seine guten Ansätze, aber über allem schwebt die Frage, wer bestimmt über Leben und Tod und wieso haben die Scythe das Recht dazu. Ethische Fragen werden ganz nebenbei aufgeworfen, weil die Scythe schlichtweg morden. In einer perfekten Welt, in der es sonst keinen Tod mehr gibt, ist dieser Aspekt zwar nachvollziehbar, aber schlichtweg sehr brutal und düster.

Diese Fortsetzung ist anders als der erste Band, in dem es um Rowans und Citras Ausbildung ging. Ich finde ihn noch düsterer, aber auch unglaublich spannend, actionreich, fesselnd und es gibt unglaubliche Wendungen mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Es ist ein facettenreiches Buch, das mich oft schockiert hat, aber komplett in seinen Bann ziehen konnte. Es gibt eine Verschwörung, die immer deutlicher wird und immer weitere Kreise zieht, so dass der Plot zu keiner Zeit langweilig wird.

Die Figuren des Buches und der Schreibstil konnten mich erneut überzeugen. Sowohl Citra als auch Rowan haben sich verändert und gehen auf ihre eigene Weise mit den Ereignissen um, aber auch die anderen Figuren waren überzeugend dargestellt. Der Autor hat ein Händchen dafür den Leser in seine düsteren Welten zu ziehen, zu fesseln und mit den Figuren mitfühlen zu lassen.

Allerdings ärgere ich mich, dass ich jetzt schon den zweiten Band gelesen habe, da es einen unglaulich fiesen Cliffhanger hat und ich am liebsten direkt den dritten Band lesen würde. Wieder einmal hat der Autor mich komplett begeistert.

Fazit
"Scythe- Der Zorn der Gerechten" war eine grandiose Fortsetzung einer ungewöhnlichen Trilogie. Mich fasziniert besonders der düstere Weltenentwurf, aber auch die Figuren des Buches, der Plot und der Schreibstil sind nach meinem Geschmack. Wer nach einem düsteren Buch, voller Action und Spannung sucht, sollte dieser Reihe auf jeden Fall eine Chance geben. Allerdings endet dieses Buch mit einem fiesen Cliffhanger.