Rezension

Eine grandiose Geschichte über Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft und Vorurteile

Starfall. So nah wie die Unendlichkeit - Jennifer Wolf

Starfall. So nah wie die Unendlichkeit
von Jennifer Wolf

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem mich in diesem Jahr bereits mehrere Bücher von Jennifer Wolf vollkommen begeistern konnten, wollte ich unbedingt auch das neuste Werk aus ihrer Feder lesen. Und ich bin hellauf begeistert. Die Handlung ist spannend und faszinierend von der ersten bis zur letzten Seite und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Die Handlung ist wieder fesselnd und abwechslungsreich. Es gibt Szenen zum Lachen, tief emotionale und schnulzige Szenen (hach, ich mag das ja), aber mir wurden auch mal wieder von der Autorin die Tränen in die Augen getrieben. Ich liebe einfach Jennifer Wolfs Geschichten<3 Auch wenn man anfangs eine Vermutung hat, wie die Geschichte verlaufen wird, kommt irgendwann dann doch der große Knall und es passiert etwas, mit dem man so niemals gerechnet hätte.

Ganz kurz zusammengefasst geht es darum, dass ein Ufo in Washington eine Bruchlandung hinlegt und dabei viele Menschen verletzt oder gar getötet werden. Schnell wird klar, dass die Aliens auf dem Raumschiff kein schönes Leben hatten und vermutlich Flüchtlinge sind. Nun versucht man mehr über die fremde Spezies herauszufinden und geht Ansätzen nach, die fremdartigen Wesen vielleicht sogar in die menschliche Zivilisation zu integrieren. Dazu wird das Projekt >Ohana< ins Leben gerufen, bei dem ein Alien in einer normalen Familie leben soll -natürlich unter ständiger Überwachung- um zu prüfen, ob eine solche Integration und ein friedliches Miteinander möglich sein könnten. Hier kommt die 17-jährige Melody ins Spiel. Sie lebt mit ihrer Mutter und ihrem Bruder auf einer Militärbasis, wo die Mutter als Ärztin im Militärkrankenhaus arbeitet. Die perfekten Voraussetzungen also um den traumatisierten Alien-Jungen Neven bei sich aufzunehmen. Doch das sieht Melody ganz anders. Schließlich sind die Aliens und ihre Landung auf der Erde Schuld daran, dass ihr Bruder schwer verletzt im Krankenhaus liegt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Erzählt wird aus Melodys Sicht, wodurch man einen besonders guten Eindruck davon bekommt, wie sie die ganze Situation mit den Außerirdischen und mit Neven sieht und wie ihre Gefühlswelt dabei aussieht. Hier kann man auch sehr gut ihre innere Entwicklung verfolgen und wie sich ihre Einstellung zu den Aliens im Allgemeinen und zu Neven im Speziellen ändert.

Melody ist eine tolle Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ich konnte ihre Abneigung und ihren Zorn gegen aber auch ihre Angst vor den Außerirdischen sehr gut nachvollziehen. Insgesamt bleibt sie immer sehr realitätsnah und auch ihre Entwicklung wird nachvollziehbar dargestellt.

Neben Melody spielen noch einige andere Charaktere eine entscheidende Rolle. Dabei gefällt mir die Ausarbeitung der verschiedenen Figuren sehr. Jeder Charakter für sich spielt eine eigene und entscheidende Rolle, was dem Buch noch das gewisse Etwas gibt.

Fazit:
"Starfall" behandelt so viel mehr als einfach nur das Zusammentreffen von Außerirdischen und Menschen. Es geht um Menschlichkeit, Vorurteile und Hilfsbereitschaft aber auch um tiefe Gefühle, familiäre Probleme und noch sehr viel mehr. Das Buch ist einfach großartig und stellt für mich ein absolutes Highlight dar, aus dem man auch viele Parallelen zu unserer aktuellen Situation mit den Flüchtlingen ziehen kann.