Rezension

eine Großmutter, die keiner haben will

Der Zopf meiner Großmutter - Alina Bronsky

Der Zopf meiner Großmutter
von Alina Bronsky

Bewertet mit 4 Sternen

Max, der in diesem Buch der Erzähler ist, ist mit einer sehr gewöhnungsbedürtigen Großmutter geschlagen und überlebt seine Jugend trotzdem. So oder ähnlich könnte die Aussage dieses Buches heißen , dem neuen Buch von Alina Bronsky " Der Zopf meiner Großmutter". Die Schriftstellerin, selbst in 1978 in Russland geboren, beschreibt in diesem Buch die Geschichte von Max, der mit seinen Großeltern nach Deutschland kommt und dort in einem Flüchtlingsheim lebt. Seine Großmutter, einst gefeierte Tänzerin in Russland kann und will sich mit den Gegebenheiten in Deutschland nicht abfinden, schimpft wie ein Rohrspatz , nicht nur über die Verhältnisse, in denen sie gelandet ist, sondern auch über ihren Enkel. Sie packt ihn in Watte, er darf nichts tun, was ein gesundes Kind in seinem Alter tut und auch sein Essen wird reglementiert. Sogar mit in die Schule begleitet sie ihren Enkel, da sie niemandem zutraut, sich um ihn zu kümmer. Dabei übersieht sie, wie ihr Mann, der mittlerweile verstummt ist, weil er nicht mehr zu sagen hat, sich in eine Nachbarin aus dem Flüchtlingsheim verliebt, bei der Max Klavierunterricht erhält.

Ein Buch, das schnell gelesen ist, bei dem man aber Sarkasmus lieben muß. Solch eine Großmutter wie Max sie hat, liebt man oder man hasst sie. Ich fand sie nicht sympathisch, habe ihre Art aber als Hilfeschrei angesehen, weil sie in ihrem Alter Schwierigkeiten hatte , sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Einen alten Baum verpflanzt man nicht!Max kann ich nur bewundern, dass er trotz allem ein normales Kind geblieben ist, so scheint es jedenfalls und den Großvater kann ich gut verstehen.

Ein Buch, das in Erinnerung bleibt.