Rezension

Eine gute Fortsetzung mit Schwächen

Die Stadt der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Stadt der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

„Die Insel der besonderen Kinder“ habe ich bereits vor drei Jahren gelesen, daher war ich etwas skeptisch, ob ich in die Geschichte wieder hinein finden werde. Diese Sorgen waren jedoch größtenteils unbegründet. „Die Stadt der besonderen Kinder“ schließt nahtlos an Band 1 an und zog mich direkt wieder in den Bann. Zwar hatte ich zunächst kleinere Probleme den Kindern die richtigen Fähigkeiten zuzuordnen, doch die bebilderte Personenübersicht zu Anfang des Buches, schuf diesen Problemen Abhilfe. Googeln musste ich hingegen was Ymbrynes, Wights und Hollowgasts sind. Daran konnte ich mich nur noch dunkel erinnern.

Die gesamte Buchgestaltung ist wieder ebenso besonders wie der Inhalt selbst. Das schwarze Cover mit dem smaragdgrünen Bild hat etwas mystisches, gruseliges und spannendes. Ebenso die Schwarz-Weiß Fotografien, die auch in diesem Buch wieder absolut gelungen sind und sich hundertprozentig in die Geschichte einfügen.

Schon auf den ersten Seiten wurde ich daran erinnert, was mir an Band 1 so gefallen hat. Der grandiose Schreibstil des Autors, der Ideenreichtum und der Witz, der hin und wieder durchblitzt. Die Charaktere, die so liebevoll und detailreich gestaltet sind und die Bilder, welche die Geschichte optimal unterstützen gehören ebenfalls dazu.

„Die Stadt der besonderen Kinder“ ist stellenweise sehr spannend. Der Schreibstil durchgehend gelungen und die Wendungen haben mich mehr als einmal überrascht. Allerdings gab es auch Punkte, die mich gestört haben. Diese bezogen sich lediglich auf die Handlung. Leider kann ich hierauf nicht genau eingehen, da Beispiele zu viel verraten würden. Stellenweise habe ich mich jedoch, leider, gelangweilt. Manchmal waren mir die Geschehnisse zudem einfach zu temporeich und schlichtweg zu viel. Ein oder zwei Jagden hätten der Spannung nicht geschadet und vielleicht den Gedanken „nicht schon wieder...“ verhindert. An einem Punkt war ich von der Handlung regelrecht genervt und habe kurzzeitig den Spaß an der Geschichte verloren. Glücklicherweise kam dieser beim weiterlesen wieder.

Das Ende war sehr überraschend und ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Leser mit dieser Entwicklung gerechnet hat. Dennoch lies mich das offene Ende zwiegespalten zurück. Der Cliffhanger macht Lust auf mehr und dennoch hat man das Gefühl, dass der gesamte zweite Band sich irgendwie im Kreis drehte. Wollen wir hoffen, dass Band 3 nicht wieder drei Jahre auf sich warten lässt.

Fazit: Für Fans von „Die Insel der besonderen Kinder“ ist dieses Buch ein absolutes Muss. Ransom Riggs überzeugt wieder durch seinen besonderen Ideenreichtum und den grandiosen Schreibstil. Auch die Handlung wird, trotz Längen und stellenweise „zu viel des Guten“ spannend fortgeführt und macht Lust auf das Lesen des finalen Bandes.