Rezension

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Eine gute Idee verliert durch unsympatische Protagonisten

Der Sommer mit Kate
von Kylie Kaden

Bewertet mit 2.5 Sternen

Francesca, genannt Fray oder Frankie, lebt ein weitestgehend unaufgeregtes Leben in ihrer Heimatstadt, als eines Tages überraschend ihr Jugenfreund Jack das Grundstück nebenan kauft und mit seiner Freundin Sara & Sohn Oli dort einzieht.

Fray und Jack waren als Kinder und Jugendliche eng befreundet, bis eines Tages die gemeinsame Freundin Kate spurlos verschwand und Jack verdächtigt wird, etwas damit zu tun zu haben.

Jacks Rückkehr lässt Fray den „Sommer mit Kate“ noch einmal durchleben, da sie ihren Tod bis heute nicht verwunden hat und auch ihre Gefühle für Jack werden wieder wach.

Doch kann sie ihrem Jungenfreund noch vertrauen und wie gut kannte sie Kate wirklich?

Kylie Kaden erzählt die Geschichte von Fray, Kate und Jack in zwei Handlungssträngen. Der erste befasst sich mit dem heute, in dem Fray nach einer gescheiterten Beziehung so langsam wieder auf die Füße kommt und durch Jacks Erscheinen völlig durcheinander gebracht wird. Es ist offensichtlich, dass Fray Jack nach wie vor liebt.

In Rückblenden, die wie die gesamte Geschichte aus der Sicht von Fray erzählt werden, erfährt der Leser, wie die beiden jungen Mädchen sich kennengelernt und angefreundet haben. Aber auch, wie Fray tatenlos mitansehen musste, wie aus Kate und Jack ein Paar wurde.

Leider hat mich die Geschichte nicht so gefesselt, wie sie es hätte tun können. Schnell weiss ich als Leser, dass Kate offenbar zu den Menschen gehört hat, die sich nehmen, was sie wollen, ohne auf die Gefühle ihrer Mitmenschen Rücksicht zu nehmen. Während Fray ihre Freundin verklärt und deren Geltungsbedürfnis mit der „Angst, aussen vor gelassen zu werden“ gleichsetzt. Ich hatte eher das Gefühl, Kate könne es nicht ertragen, irgendwann einmal nicht im Mittelpunkt zu stehen. Dadurch war sie mir auch leider nicht sehr sympatisch, obwohl sie sonst eine gute Freundin für Fray gewesen zu sein scheint.

Doch auch Fray hat es mir nicht leicht gemacht: Ja, sie hat Jack geliebt und liebt ihn offensichtlich immer noch, aber muss sie das in jeder Minute und mit jeder Reaktion auf Jack den Leser wissen lassen? Ich habe mich gefragt, wie Fray früher mit Jack hat umgehen können, ohne pausenlos zu stammeln und rote Ohren zu bekommen.

Ansonsten plätschert das Geschehen so vor sich hin und das spannenste war noch Saras Reaktion auf Jacks Geständnis, dass er und Fray sich besser aus früheren Zeiten kennen, als er ihr gesagt hat und er ihr auch die Geschehnisse rund um Kate beichtet. Ihr nachfolgendes Misstrauen gegenüber den zweien konnte ich sehr gut verstehen. Ansonsten war sie für mich nur der nervige Anhang, aber das mag auch daran liegen, dass sie für Fray unterschwellig die Konkurrenz dargestellt hat.

Dennoch hätte z. B. das Intermezzo um Jacks Vaterschaft nicht sein müssen und lenkte nur von der Haupthandlung ab.

Die Auflösung „was damals geschah“, war für Fray dann sicherlich ein Schock, manches hatte ich mir ähnlich schon gedacht, doch immerhin erklärte es einiges an Kates Verhalten.

Fazit: 

Eine gute Idee um die Geschehnisse eines vergangenes Sommers verliert durch unsympatische Protagonisten.