Rezension

Eine Handlung ohne Handlung.

Ein letzter Brief von dir - Juliet Ashton

Ein letzter Brief von dir
von Juliet Ashton

Bewertet mit 2.5 Sternen

Orla und Sim führen die scheinbar perfekte Beziehung auch wenn sie derzeit  nicht beieinander wohnen - Orla arbeitet weiterhin als Grundschullehrerin in einem irischen Örtchen, während Sim auf den großen Schauspielerischen Durchbruch in London wartet. Als dann am Valentinstag Sims Karte bei Orla eintrudelt,rechnet sie fest damit, in diesem den lang herbeigesehnten Heiratsantrag vorzufinden -  im gleichen Moment jedoch ereilt sie ein Anruf aus London, der ihre kleine heile Welt zum Einsturz bringt. Sim ist tot. Einfach so, mitten auf der Straße leblos zusammengebrochen. Völlig unter Schock stehend reist Orla nach London um die letzten Habseligkeiten Sims zu holen und sein geheimnisvolles Tagebuch zu finden. Ihr ständiger Begleiter: Die ungeöffnete Valentinskarte. Diese wird zu Orlas letztem und wichtigstem Band zwischen ihr und Sim. Doch diese Abhängigkeit lässt Orla die Augen vor einem neuen Leben verschließen...

 

Meine Meinung:

Ich bin mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen, die jedoch in keinster Weise erfüllt wurden. Das Cover & London als Schauplatz gefielen mir ausgesprochen gut, was eigentlich auch ausschlaggebend fürs Lesen war. Wir treffen auf Orla, eine Protagonistin anfang 30, die die meiste Zeit allerdings  wie ein junges pubertierendes Mädchen in einer Selbstfindungskrise agiert. Der Tod ihres geliebten Sim wirft sie vollkommen aus der Bahn, was man natürlich nachvollziehen kann. Weniger nachvollziehen kann man aber ihr meist kindisches Verhalten was mir als Leser auch so manchen Nerv raubte. Sie lullt sich vollkommen ein und schlägt auch die tollsten Versuche ihres Umfelds aus, sie auf andere Gedanken zu bringen.Sie klammert sich so sehr an ihre Erinnerungen, das ein Durchringen zu ihr fast unmöglich scheint. Und dann wäre da natürlich noch die ungeöffnete Valentinskarte. Zum einen ist es vielleicht wirklich hilfreich, diese eine zeitlang als eine Art Anker zu nutzen aber andererseits nimmt Orla diese als zu realen Sim-Ersatz. Sie driftet damit meiner Meinung nach viel zu sehr ab. Allgemein gesagt kommen die Charaktere sehr flach und unausgereift rüber. Das macht sie nicht wirklich authentisch.

Was mich auch gestört hat waren die vielen Zeitsprünge, ohne wirklich näher draufeinzugehen. Plötzlich befand man sich im Buch mehrere Wochen weiter vorne. Das war schon anstrengend zu lesen. Der Schreibstil an sich dagegen war leicht und angenehm.

Das ganze Buch plätschert nur vor sich hin und kommt nicht voran. Es geht hier eigentlich in erster Linie nur um die Leiden der jungen Orla und der überzogenen Sehnsucht nach dem ungeöffneten Brief.

Leider konnte ich dem Buch bis auf das Cover und der tollen Kulisse daher nicht wirklich etwas positives abgewinnen.