Rezension

Eine harte Nuss zum Knacken

Marta schläft
von Romy Hausmann

Marta Schläft- Das Thriller-Highlight des Jahres 2020?

In Romy Hausmanns neuem Thriller „Marta Schläft“ begegnen wir Nadja, die nach einem grausamen Vorfall in ihrer Jugendzeit sieben Jahre im Gefängnis sitzen musste. Nun möchte sie wieder zurück in den Alltag reinkommen. Ihr Leben ist zurzeit durch eine Einsamkeit geprägt und ihren Bruder Janek hat sie seit einer Ewigkeit nicht gesehen. Doch dann nimmt Nadjas Leben eine Wendung. Ihre ehemalige Freundin Laura bittet sie um Hilfe. Ein Mord in einem abgelegenen Haus. Und Nadja wird zum perfekten Opfer und zeitgleich zum perfekten Täter.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr schwer gefallen. Ich hatte Schwierigkeiten mit den verschiedenen Handlungs- und Zeitsträngen zurecht zu kommen, da diese sprunghaft innerhalb eines Kapitels passieren. Außerdem wiesen diese keine direkte Verbindung zueinander auf. Teilweise musste ich einzelne Seiten doppelt lesen. Die Spannung war noch in keiner Weise vorzufinden. Und das Durchhalten hat sich gelohnt. Nach und nach verlaufen die Handlungen ineinander über und man erhielt einen besseren Überblick über die ganze Geschichte. Ab der Hälfte konnte mich die Geschichte dann fesseln. Man stellt Spekulationen zur Geschichte auf, die im weiteren Verlauf der Geschichte durch gute Wendungen zerstört wurden. Auch ist das Ende im Thriller zu loben, da dieser alle meine offenen Fragen beantwortet hat. Jedoch hätte ich mir an dieser Stelle, einen explosiveren Schluss erwartet. Romy Hausmann hat einen einfachen Schreibstil, den man leicht lesen kann. Ihr gelingt es durch eine bildhafte Erzählweise eine gute Atmosphäre im Buch zu kreieren.

Ein Lob geht an die Autorin, die differenzierte und facettenreihe Charaktere entwickelt hat. Insbesondere der Charakter von Nadja hat mir sehr gut gefallen. Sie lässt sich einfach in keiner Weise durchschauen und es hat mir Spaß gemacht, ihre Vergangenheit immer besser kennenzulernen. Außerdem wäre der Charakter von Gero positiv hervorzuheben.

Zum Schluss kann ich sagen, dass „Marta Schläft“ ein sehr komplexer Thriller ist, der mich viele Nerven gekostet hat. Dennoch hat es sich gelohnt, ihn zu lesen, da er im Gesamten sehr gut durch die Autorin durchdacht ist. Mir hat nur der „Thrill“ ein wenig gefehlt, da ich das Buch eher als ein Drama wahrnahm.