Rezension

Eine Haushälterin auf den Spuren von Hercules Poirot

Die Dreitagemordgesellschaft -

Die Dreitagemordgesellschaft
von Colleen Cambridge

Bewertet mit 5 Sternen

Phyllida Bright ist als Haushälterin in Mallowan Hall angestellt, dem Anwesen der Schriftstellerin Agatha Christie und ihres Mannes Max Mallowan. Sie hat einiges an sich, was von ihrer Umwellt – und besonders Männern – nicht geschätzt wird: feuerrote Haare, ein loses Mundwerk und zu allem Überfluss ist sie auch noch unverheiratet. Als während einer dreitägigen Festgesellschaft auf Mallowan Hall in der Bibliothek ein Toter gefunden wird, ist Phyllida sofort klar, dass sie in die Fußstapfen ihres großen Vorbildes Hercules Poirot treten und den Fall lösen muss.

„Die Dreitagemordgesellschaft“ ist der erste Band der Reihe rund um die selbstbewusste Haushälterin aus der Feder der Autorin Colleen Cambridge, die dieses Pseudonym für ihren Ausflug in das Krimi-Genre gewählt. Sie schreibt darüber hinaus auch Paranormal-, Romance- und Young Adult-Reihen und verwendet dabei hauptsächlich den Namen Colleen Gleason. „Die Dreitagemordgesellschaft“ wird in der dritten Person und der Vergangenheitsform erzählt. Die meiste Zeit bleiben wir bei der Protagonistin, springen aber auch zu anderen Personen, wenn Ereignisse dargestellt werden sollen, an denen Phyllida nicht teilgenommen hat.

Die Handlung des Romans ist auf der einen Seite ein klassischer Krimi mit einer Amateur-Ermittlerin. Phyllida verfolgt Spuren, befragt Zeugen und mischt sich – sehr zum Leidwesen des ermittelnden Inspektors Cork – auch sonst ständig ins Geschehen ein. Dabei war mir sehr sympathisch, dass sie dabei auch Fehler macht und eben nicht sofort die richtige Lösung erkennt. Auch für mich war die Auflösung des Fall bis zuletzt unklar und bescherte so einige Überraschungsmomente.

Neben der soliden Kriminalhandlung besticht „Die Dreitagemordgesellschaft“ aber vor allem durch seine Figuren. Phyllida an sich ist schon eine Naturgewalt, besonders amüsant sind ihre Interaktionen mit dem spießigen Butler Mr. Dobble und dem griesgrämigen Chauffeur Bradford – herrlich! Für Fans der „Queen of Crime“ kommt dann noch die freundschaftliche Beziehung Phyllidas zur Hausherrin und Anspielungen auf deren Leben und Werke hinzu. Ein tolles Leseerlebnis!