Eine Herausforderung in mehrfacher Hinsicht
Bewertet mit 4 Sternen
Wer einen leicht zu lesenden Roman haben möchte, sollte dieses Buch besser ganz schnell wieder zur Seite stellen. Für mich war es gleich in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung, die sich aber durchaus gelohnt hat.
Die Handlung springt zwischen den Jahren 1969 und 2018 hin und her. Die meisten Ereignisse finden in Madrid statt, aber einige auch in Córdoba. Außerdem wechselt die Perspektive. Einiges wird aus der Sicht der Großmutter Maria und anderes aus der Sicht ihrer Enkelin Alicia erzählt. Das alles macht es nicht leicht der Handlung zu folgen und ich musste immer mal wieder zurückblättern und Seiten mehrfach lesen. Trotzdem ist es sehr interessant und erschreckend, wie sich im Abstand von 50 Jahren die Geschichte von Maria durch ihre Enkelin Alicia wiederholt. Beide Frauen sind arm, müssen sich anpassen und arbeiten um zu überleben. Es wiederholt sich vieles. Obwohl die Autorin in einfachen Sätzen schreibt, wirken ihre Charaktere lebendig. Maria und Alicia haben es nicht leicht, geben sich aber nicht geschlagen und kämpfen für sich und für ein besseres Leben. Anhand von Einzelbeispielen werden hier zahlreiche Themen wie Wirtschaft, Politik, Familie und Feminismus aufgegriffen. Mich hat dieses Debüt durchaus beeindruckt, da es einen offenen Blick auf die Auswirkungen von gesellschaftlicher Stellung, Geschlecht und einigen anderen Faktoren gibt.