Rezension

Eine herzerfrischende Sommerlektüre

Mein wunderbares Gartencafé - Carole Matthews

Mein wunderbares Gartencafé
von Carole Matthews

Bewertet mit 5 Sternen

Fay, Anfang 40, kümmert sich um alles und jeden, nur nicht um sich selbst. Sie versorgt ihre bettlägerige Mutter, welche ihr das Leben bei sich jeder bietenden Gelegenheit, schwer macht. Sie kümmert sich um ihr geliebtes Gartencafé, welches in ihrem Elternhaus eröffnet wurde, damit sie jederzeit nach ihrer Mutter schauen kann. Dann ist da noch Stan, Anfang 90, Stammgast und Fay fühlt sich auch ihm verpflichtet. Wenn dann noch neben Café, Pflege, Haushalt und Renovierungen Zeit bleibt, kommt noch Anthony vorbei. Er ist seit zehn Jahren mit Fay liiert, ein typischer Beamter mit all seinen Regeln und Strukturen. Die Leidenschaft zwischen Fay und Anthony ist schon lange erloschen, sofern sie überhaupt existiert hat. Fay sieht vor lauter Arbeit kein Land mehr bis Danny auftaucht. Danny ist zehn Jahre jünger, lebt seit kurzer Zeit auf dem Kanal und braucht Arbeit. Fay heuert ihn spontan an und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Doch da ist schließlich noch Anthony, ihre Mutter und das Café, so dass sie den Verstand über das Herz setzt.
Als das Schicksal plötzlich zuschlägt und sie eigentlich frei wäre, entgleitet Fay ihre gesamte Existenz. Ein Problem kommt zum Nächsten und es kommen Dinge ans Licht, welche sie nie für möglich gehalten hätte.

Dieses wunderschöne Cover hat mich sofort angesprochen. Passt es doch perfekt zum Sommer und mitsamt seiner Geschichte.

“ Mein wunderbares Gartencafé“ ist das erste Buch, welches ich von Carole Matthews gelesen habe aber es wird definitiv nicht das letzte sein. Ich mag ihren lockeren und authentischen Schreibstil. Auch die Schauplätze wurden sehr gut beschrieben, so dass ich gleich die passenden Bilder im Kopf hatte.

Auch die einzelnen Protagonisten wurden authentisch und glaubhaft dargestellt. Da wäre zunächst mal Fay. Fay ist besorgt um alle und alles in ihrem Umfeld und vergisst sich dabei total selbst. Sie schuftet von morgens bis abends und ist mit ihren Anfang 40 fast schon eine alte Frau. Ohne ihre geliebte Strickjacke geht sie sowieso nirgendwo hin. Aber es war schön zu beobachten, in welche Fay sie sich am Ende verwandelt hat.

Anthony, der Lebensgefährte von Fay, ist prüde und spießig. Immer im korrekt gebügeltem Hemd, niemals eine Jeans an und dann auch noch der Leiter des Handglockenchors. So eintönig wie sein Arbeitsleben als Beamter so langweilig war die Beziehung mit Fay.

Fays Mutter ist die typische Alte, welche drangsaliert und fast schöne eine böse Art an den Tag legt. Nie ist sie mit etwas zufrieden und gönnt ihrer Tochter rein gar nichts.

Danny ist der Sunnyboy. Er hatte die Schnauze voll von seinem Bürojob und sich kurzerhand ein Boot gekauft, um über die Kanäle zu schippern. Rein zufällig legt er an Fays Gartencafé an. Mit der Zeit erweckt er in Fay eine Leidenschaft die sie selbst gar nicht mehr kannte.

Auch alle anderen Personen sind glaubhaft und liebenswert geschildert und ich bin durch die Seiten nur so dahin geflogen.

Fazit

Ein tolles Buch über das Leben dem Finden des eigenen Ichs. Es liest sich einfach locker und leicht weg und am Ende ist man schon fast traurig, dass die Geschichte um all die liebenswerten Personen schon vorbei ist.