Rezension

Eine herzerwärmende Geschichte über Liebeskummer.

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand - Glenn Dixon

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
von Glenn Dixon

Bewertet mit 5 Sternen

  Was für ein außergewöhnliches Buch! Mein absolutes Highlight in diesem Jahr! Großartig, unterhaltsam, spannend, faszinierend... Glenn Dixon lebt als Highschool-Lehrer in Kanada und nimmt jedes Jahr in der Abschlussklasse "Romeo und Julia" durch. Als er sich von Claire, seiner großen Liebe, betrogen sieht, verlässt er das Land und geht auf Reisen. Im italienischen Verona, vor dem berühmten Balkon, stößt er auf den Club der Julias. In einem alten Innenhof in Verona, dem vermeintlichen Sitz der Familie Capulet, befindet sich neben dem Hauseingang ein hölzerner roter Briefkasten. 'Posta di Giulietta' steht darauf, Briefe an Julia. Als Glenn Dixon, der nach Italien kam, um seine gescheiterte Liebe zu vergessen, dort eine Frau beobachtet, die einen Haufen Briefe einsammelt, geht er ihr neugierig nach und stößt auf eine Gruppe von Frauen, die Tausende von Briefen beantworten, die jedes Jahr dort ankommen. Er wird der erste Mann in der langen Geschichte des Clubs der Julias. Durch die Auseinandersetzung mit all den Geschichten und Fragen erkennt er, dass die Briefe Leben verändern können – auch sein eigenes … und beginnt eine Reise zur Heilung seines Herzens.  Ebenso leicht wie ernsthaft und mit großem Einfühlungsvermögen erzählt er von seiner Arbeit als 'Julias Sekretär', von Shakespeares Tragödie und seinem Versuch zu verstehen, was Liebe ist. Denn egal wie kitschig, dramatisch oder wahrhaftig sie uns begegnet, bleibt sie doch ein immer wieder faszinierendes Rätsel. Auch Männer können über ihre Gefühle schreiben! Sozusagen, von einem Herz zum andern. Gibt es sie überhaupt noch? Im Zeitalter von Handy und Computer erscheint der gute alte Brief schon fast überflüssig! Umso schöner kann man hier nachlesen und sich Anregungen holen...manchmal hochliterarisch, manchmal recht - banal auf jeden Fall stets bemüht, die unglücklich Verliebte dahinschmelzen zu lassen und zu hoffen dass ihre Zeit kommen wird! "Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand", ist so etwas wie eine Kulturgeschichte der Sehnsucht zwischen den Zeilen und dokumentiert die Faszination der geschriebenen Korrespondenz mit all dem Humor, der Ernsthaftigkeit, der Traurigkeit und Verrücktheit, die unser Leben ausmachen. Kurzweilige Lektüre, ein Album voller Röntgenbilder versehrter Herzen. Eine Sammlung kurioser, lustiger, und berührender Briefe. Hach, wie herrlich!!!! Dieses Buch nimmt den Leser mit auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Man will weinen, applaudieren, schmunzeln, nachahmen. Witzig, charmant, amüsant, originell... Einfach ein besonderes Schmuckstück für Jung und Alt. Die liebevolle und detailreiche Arbeit spricht für sich und ich habe die Geschichte unheimlich gerne gelesen. Glenn Dixon hat mich mit diesem Buch für sich gewonnen! Eine literarische Kostbarkeit! Für mich das schönste Buch des Jahres! Auch super geeignet als Geschenk!