Rezension

Eine herzzerreißende Geschichte, die eine ehrlich wirkende Liebe hervorbringt

Drei Schritte zu dir - Mikki Daughtry, Tobias Iaconis, Rachael Lippincott

Drei Schritte zu dir
von Mikki Daughtry Tobias Iaconis Rachael Lippincott

Unter der Anleitung des Filmdrehbuchs zum emotionalen Kinohit „Drei Schritte zu dir“, von Mikki Daughtry und Tobias Iconis, schrieb die englische Autorin Rachel Lippincott den gleichnamigen Roman dazu und hat für mich damit wohl eines der emotionalsten und herzergreifendsten Bücher geschrieben, die es je gab...

Inhalt:
Stellas einzige Überlebenschance ist eine neue Lunge. Bis es soweit ist, muss sie sich von allem und jedem fernhalten, um ihr ohnehin schwaches Immunsystem nicht zu gefährden. Ohne Ausnahme.
Will ist ganz anders – er lässt sich nicht unterkriegen und ist bereit, auf volles Risiko zu gehen. Sobald er 18 ist, wird er dem Krankenhaus den Rücken kehren, um endlich mehr von der Welt zu sehen.
Vor allem aber ist Will jemand, von dem Stella sich fernhalten muss. Wenn er sie auch nur anpustet, könnte sie infiziert werden. Beide könnten sterben. Aber je mehr Zeit die beiden miteinander verbringen, desto mehr fühlt sich der vorgeschriebene Sicherheitsabstand zwischen ihnen wie eine Strafe an. Wäre ein bisschen mehr Nähe wirklich so tödlich – vor allem, wenn sie verhindert, dass ihre Herzen brechen?

Die Hauptprotagonisten:

Stella Grant:
Stella ist 17 Jahre alt und hat in ihrem jungen Alter wohl mehr Zeit im Krankenhaus verbracht, als alle anderen vor ihr, denn sie leidet an Mukoviszidose, einer unheilbaren Stoffwechselerkrankung, die sie in ihrem Teenager- Dasein ziemlich einschränkt...
In der Durchführung ihrer täglichen Therapien ist Stella sehr diszipliniert. Sie wird von jedem in ihrer Umgebung gemocht und bringt Will letztendlich dazu, seine Krankheit ebenfalls etwas ernster zu nehmen....

Will Newman:
Will ist 17 Jahre alt und ein kleiner großer Rebell, der ebenfalls an Mukoviszidose erkrankt ist, jedoch seine Krankheit nicht wirklich ernst zu nehmen scheint. Er will „leben“ und eben Dieses nicht von zig Therapien bestimmen lassen. Als er das erste Mal auf Stella trifft, wirkt es so, als würden Welten aufeinander treffen. Dabei ist es gerade sie, die ihn dazu bewegt ein bisschen umzudenken...

Poe (Nachname unbekannt):
Poe ist der Dritte im Bunde der an Mukoviszidose leidet. Er ist Stellas bester Freund und so trifft es die beiden natürlich hart, dass sie sich niemals umarmen dürfen... Er wirkte auf mich immer sehr pragmatisch veranlagt...

Barb und Julie (Nachnamen unbekannt):
Barb und Julie sind Krankenschwestern im St. Grace- Krankenhaus und während Barb eher so etwas, wie die Mutterrolle für die Patienten einnimmt, die genaustens darauf achtet, dass die Muko- Kanidaten, die Regeln einhalten, sieht man in Julie eher die „beste Freundin“ oder „große Schwester“...

Meine Meinung:
Also erst einmal habe ich mich ein Flitzebogen gefreut, als ich gelesen habe, dass ich tatsächlich mit einem Buch an der Hör – und Leserunde vom DAV teilnehmen darf...
Als der Roman dann ankam und ich anfing zu lesen, muss ich ehrlich gestehen, dass ich mit Stellas akribischer Art, ihrer Mukoviszidose zu begegnen Anfangs so meine Probleme hatte. Natürlich! Sie ist unheilbar krank und möchte für sich soviel Zeit wie möglich raus schlagen, aber ich würde da – denke ich – eher Wills Einstellung teilen. Man hat von seinem Leben gar nichts, wenn man es nicht ab und an mal „lebt“....
Nachdem ich aber mitbekommen hatte, dass es durchaus einen sehr triftigen Grund für Stellas Verbissenheit gibt, konnte ich mich gleich sehr viel besser in sie einfühlen und habe sogar mit ihr gelitten...
Will war mir von Anfang an symphatisch und die Momente, die er fortan mit Stella teilt sind irgendwie ein emotionales Feuerwerk an Gefühlen: Sie sind traurig, witzig und sooo wunderschön, dass es mir oft sehr schwer fiel die Tränen da zu behalten, wo sie hingehören, um die Seiten nicht durchzunässen.... Die beiden „leben“ für mich eine der ehrlichsten Lieben, die ich in einem Roman je begleiten durfte...
Auch Poe, als Stellas bester Freund rundet diese Emotionen perfekt ab. Das der Roman allgemein mit so wenig Protagonisten, die alle durch die Bank weg, sehr emphatisch sind, gefiel mir ebenfalls sehr, sehr gut. Es bedarf nicht immer ein Dutzend Personen, um eine Handlung toll zu gestalten. Ganz im Gegenteil: Weniger ist eben doch manchmal mehr...
Das Krankenhaus, als Schauplatz wirkt gar nicht, als ein solches, weil die Agierenden immer sehr familiär miteinander umgehen und sich wohl auch als eine sehen...
Der Schreibstil von Rachel Lippincott ist richtig toll – gerade auch für die Geschichte rund um Stella und Will, die aufgrund ihrer Krankheit immer vier Schritte Abstand voneinander halten müssen. Die Autorin hat es geschafft gerade die Passagen, in denen diese – immer währende Brücke zwischen den beiden – thematisiert wird, perfekt zu beschreiben...
Ich hab nur immer gedacht: „Ja ich weiß es ja, aber könnt ihr nicht vielleicht doch... BITTE!!!“

Das Hörbuch:
Ja, ich hoffe der DAV sieht es mir nach, aber ich war kurz vor Ende des Buches so ergriffen von der Geschichte, dass ich es mir nicht habe nehmen lassen auch das Hörbuch zu kaufen.
Auch ich konnte mit Maximiliane Häcke, als Stimme von Stella nichts anfangen, aber ich denke das ist alles Gewöhnungssache und am Ende musste ich zugeben,, dass sie ihren Job doch unheimlich gut macht...
Dirk Petrick passt toll zu Will – wie sollte es auch anders sein, er ist schließlich (überwiegend) die deutsche Stimme von Cole Sprouse, der Will im Kinofilm verkörpert...
Die Stimmen der beiden Sprecher harmonieren ganz wunderbar miteinander und ich freue mich schon sehr darauf, die Geschichte jetzt immer und immer wieder hören zu können, wann immer mir danach ist...

Mein abschließendes Fazit:
Ein herzergreifender Roman...Stella und Will leben für mich eine, der ehrlichsten Lieben, die ich in einem Buch je mitverfolgen durfte...