Rezension

Eine Hexengeschichte, die irgendwie zu kurz kam

Witchghost -

Witchghost
von Lynn Raven

Der Einstieg in das Buch fiel mir etwas schwer, da die ersten beiden Kapitel zwar geheimnisvoll, aber zugleich zu offen waren. Doch dieses Gefühl legte sich schon bald und ich konnte gut über die restlichen Seiten hinwegfliegen. Die Figuren waren lebhaft, sympathisch, dynamisch und manchmal auch absichtlich furchtbar. Spannung und Fragen gab es ebenfalls genug. Natürlich kam auch die Liebesgeschichte nicht zu kurz, obwohl ich mir hier mehr Gründe für das Verliebtsein gewünschte hätte. Sie sahen sich, sie zickten sich an und verliebten sich. Aber was genau ihnen aneinander gefällt, blieb unbeantwortet. Hier und da ein Gespräch, Blicke und Gedanken hätten die Liebe untermauern können.
Leider blieben nicht nur die Gefühle ein Geheimnis. Es gab auch jede Menge Fragen, deren Auflösung gefehlt hat. Der Ring, der Vertraute ...? Im Grunde sind es kleine Definitionen, die das Buch gebraucht hätte.

**Spoiler der offenen Fragen** Wittmore war mir ebenfalls ein Rätsel. Er hat die Morde nicht gestanden und Cass zu etwas gedrängt hat er auch nicht. Er hat sich komplett rausgehalten und Cass machen lassen, was sie will. Wie Luke Cass überzeugen sollte, fehlte ebenfalls genau wie vieles mehr. Als mir rund 100 Seiten zum Lesen blieben, habe ich mich kurz gefragt, ob es ein Mehrteiler ist, einfach weil so viel mehr hätte geschehen können. **

Zum anderen fand ich an einigen Stellen den Schreibstil gewöhnungsbedürftig z.B. Langsam ging er; Ich stoppte. Ging hin. Blieb stehen. Manchmal reihten sich Sätze ähnlicher Formulierung aneinander, um dadurch das Substantiv am Anfang des Satzes künstlich zu vermeiden.

Alles in allem war es dennoch ein schönes Buch. Ein Jugendbuch eben mit einigen gruseligen und romantischen Szenen, die eine oder andere sogar humorvoll. Für mich persönlich hätte es jedoch mehr sein müssen.