Rezension

Eine hochdramatische Liebesgeschichte

Cache - Marlene Röder

Cache
von Marlene Röder

Bewertet mit 5 Sternen

Max und Leyla sind seit einem Jahr ein Paar. Zurzeit trainiert Max in Spanien im Schwimmcamp; doch seine Gedanken sind bei Leyla, die in Berlin geblieben ist. Rückblenden blättern die Vorgeschichte des jungen Paars auf. Orts- und Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels verstärken die filmische Wirkung der Rückblicke. Leyla zeigt sich darin sehr unsicher, als könne sie noch immer nicht glauben, dass ein Typ wie Max wirklich ein unscheinbares Mädchen wie sie liebt. Einige Wochen vorher hat Leyla in der S-Bahn „Red“ kennengelernt, einen charismatischen Geocacher, der sich auf raffinierte Art in die Beziehung der beiden drängt. Red ist der Cachername des Typen in der Cacher-Community, d. h. Leyla bleibt lange verborgen, wer Red wirklich ist. Max dagegen fühlt sich von Geocachen in bröckelnden Industrieruinen gestresst - sein Freund ist Red nicht. Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Leyla, Max und Red wird mit wechselndem Focus sehr glaubwürdig und beklemmend authentisch erzählt.

Das Geocachen und der Spreepark Plänterwald als Schauplatz bilden die leicht morbide Kulisse für eine tragisch endende Liebe. Marlene Röder streift mit ihrem dicht formulierten Jugendroman das Thema Manipulation und die Frage, ob ein Gegenüber die Person ist, die es zu sein vorgibt. Die Erkenntnis, dass es Menschen gibt, die andere manipulieren, ist für die Zielgruppe ab 14 - und deren Eltern - ein höchst aktuelles Thema.