Rezension

Eine Ikone wird lebendig ... Grace Kelly

Grace und die Anmut der Liebe - Sophie Benedict

Grace und die Anmut der Liebe
von Sophie Benedict

Bewertet mit 3.5 Sternen

Getragen von dem Gedanken, dass ich früher so gut wie alles über die Fürstin von Monaco gelesen bzw. gesehen habe, war das vorliegende Buch schon ein Must-Read für mich. Der Aufbau-Verlag hat es in die Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe" platziert. Es heißt: Zitat: Für die Welt war Grace Kelly ein Star, doch dann forderte die Liebe ihren Tribut.
So weit so gut.
Die Familie Kelly lebt in Philadelphia. Ihre Mutter hatte deutsche Vorfahren und ihr Vater irische. Sie waren ausgewandert mit dem Traum auf ein besseres Leben. John Kelly war inzwischen erfolgreicher Unternehmer. Neben Grace sind da noch ihre beiden Schwestern Peggy und Lizanne sowie der Bruder John. Schon sehr früh steht für die junge Grace fest, dass sie Schauspielerin werden will. Nun fast achtzehn erhebt sich Grace gegen ihre Eltern. Mit Rückhalt ihres Onkels George wagt sie den Sprung nach New York und schafft auch die Aufnahmeprüfung bei der American Academy of Dramatic Arts.
In Manhattan findet sie Unterkunft im Barbizon Hotel for Women. Dieses war mir schon aus einem anderen Roman bekannt.
Ab hier erlebt der Leser den Werdegang von der Tochter Grace Kelly zur berühmten Schauspielerin. Ganz zum Schluss sind alle ihre Auszeichnungen aufgelistet. Bei dem Namen Grace Kelly habe ich natürlich gleich ein Bild vor Augen, dass der Fürstin. Aber einige Filme von ihr habe ich auch gesehen. Gerade erst die Tage "Das Fenster zum Hof". Insofern kann ich es mir gut vorstellen, dass wenn sie den Raum betrat, ihre Ausstrahlung sich auf die Menschen übertrug.
Zu den einzelnen Abschnitten gehörten auch die Männer an ihrer Seite. Und das schienen nicht wenige zu sein, mit denen sie eine Liason verband.
Die Ausführungen ihrer Ausbildung, ihr enormer Ehrgeiz besser als nur gut zu sein, das kann man aus der Story lesen.
Zu den besonderen Abschnitten gehört ihre Begegnung und Arbeit mit Alfred Hitchcock. Diese Zusammenarbeit hat sie geprägt. Nur ein Ausschnitt: Eine Szene musste fast eine Woche lang jeden Tag neu gedreht werden, bis Hitchcock sein okay gab.
Dass Erfolg auch Neid hervorruft, ist schon klar. Grace schmückt sich mit ihren Liebhabern, die allesamt immer um zig Jahre älter sind. Suchte sie Vaterersatz? Dass die Paparazzis sie verfolgten, Gerüchte verbreiten, sehr zum Unbill der Eltern. Mehr denn je machen sie Grace Vorschriften. Doch diese lässt sich nicht läutern. Bis sie dem Fürsten von Monaco begegnet und ihn später heiratet. War es Liebe? Nun, vielleicht irgendwie. Denn Liebe kann wachsen. Inwiefern sich dies auf das Leben ihrer Kinder auswirkte, mag man nur vermuten.
"Grace und die Anmut der Liebe", im Nachhinein wirkt der Titel etwas deplatziert. Es ist eine biografische Story, die bei allem Respekt zur Person dennoch eine gewisse Distanz zu Grace Kelly mit sich bringt.
Hat der Roman meine Erwartungen erfüllt?
Im gewissen Sinn schon. Der Blick zurück zu ihren Anfängen bis hin zum Star war interessant zu lesen.
Der Blick auf ihr Elternhaus, ihr dortiges Leben mit gewissen Zwängen und Vorschriften sowie der Blick in die Maschinerie der Filmindustrie waren gut nachvollziehbar.
Was halt ziemlich kurz abgehandelt wurde, war ihr Weg von der ersten Begegnung mit Rainier zur Fürstin von Monaco.
Kurzweilig und unterhaltsam auf eine gewisse Art und Weise so empfand ich den Roman von der Autorin Sophie Benedict zum Leben von Grace Kelly.
Der Aufbau der Geschichte sowie die Geschehnisse waren nachvollziehbar, allerdings fehlte mir oft das Gefühl in den Zeilen.