Rezension

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Eine Insel voller Geheimnisse

Calliope Isle. Der siebte Sommer - Marie Menke

Calliope Isle. Der siebte Sommer
von Marie Menke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt
Sommer für Sommer freut sich Allie auf das Summer Camp. Auf der wunderschönen Insel Calliope Isle, darf sie sich ihrer großen Leidenschaft widmen, den Schreiben. Hier lernt sie alles rund um ihr Hobby und findet ganz neue Freunde. An ihrem siebten Sommer ändert sich aber die Lage. Bei ihrer Rückkehr auf die exotische Insel, trifft sie auf ganz neue Camper. Schon bei der Überfahrt spricht der mysteriöse Junge davon, dass sich bald etwas ändern wird. Ihre Freundinnen sprechen plötzlich von wichtigen Prüfungen und das sie endlich die volle Tragweite des Geheimnisses erfahren werden. Alles versteht nichts davon, denn kurz vor ihrer Abreise erfuhr sie, dass ihre Eltern sie adoptiert haben. Doch es scheint klar zu sein, dass das große Geheimnis etwas mit ihrem Schreibtalent zu tun hat.

Meine Meinung
Der Start in die Geschichte ist irgendwie seltsam, denn alles beginnt mit einem Traum. Anschließend erfährt der Leser von Allies ersten Jahren auf Calliope Isle. Jahr für Jahr kommt sie zurück, lernt neue Kleinigkeiten kennen und findet neue Freunde. Dabei stößt sie auf Dinge, die man scheinbar vor ihnen geheim gehalten hat und auch auf weitere Geheimnisse, die noch verborgen sind.

Ihr siebter Sommer beginnt mir einer überraschenden Nachricht, denn ihre Eltern erzählen ihr, dass sie adoptiert wurde. Nun hat sie Abstand und Zeit um alles zu verarbeiten. Doch Allie merkt schnell, dass dieser Sommer noch weitere Überraschungen parat hält. Schon auf der Überfahrt zur Insel begegnet sie einem jungen Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hat. Im Camp wimmelt es vor unbekannten Gesichtern und auch Shayla und Liv sind ganz aufgeregt. Ständig sprechen sie von irgendwelchen Prüfungen. Als sie merken, dass Allie keine Ahnung hat und auch noch von ihrer Familiensituation erfahren, klären sie sie auf. So erfährt sie von dem Erzähler-Gen und der damit verbundenen Macht. Allerdings muss Allie auch feststellen, dass diese Insel noch viel größere Geheimnisse verbirgt und das sie und der Junge von der Überfahrt, Matt, irgendwie Teil davon sind.

Wie groß die Geheimnisse der Insel tatsächlich sind, zeigt sich erst nach und nach. Zusammen mit Matt, kommt Allie hinter so manches, was ihr Angst macht. Diese Insel, die in den letzten Sommern zu ihrer Zuflucht und ihrem Zuhause wurde, verbirgt mehr, als alle Camper nur ahnen können. Auch die Gaben des Erzähler-Gens sind mehr, als das, was sie erfahren. Scheinbar gibt es uralte Geheimnisse, die weit in den Familien zurückreichen und um jeden Preis vor der Welt verborgen werden.

Marie Menke kreiert das Geheimnisvolle und Verborgene auf sehr gekonnte Art und Weise. Sie spielt mit den Emotionen der Leser und baut damit Spannung auf, aber auch Verwirrung. Schließlich gestaltet sie Wendungen, die immer wieder überraschen aber auch ärgern. So macht sie es aufregend und abenteuerlich nur um dann das Thema zu wechseln. Es macht einen wahnsinnig, aber gleichzeitig erhält es das Kribbeln und die Neugier.

Richtig toll war die Einbindung der griechischen Mythologie. Die Autorin hat dieser Part wunderbar in die Handlung eingepflegt. Es ist kein bekannter Mythos und doch sehr schön vorgestellt. Natürlich ist nicht alles klar raus gekommen, aber lehrreich war es alle Mal.

Das Ende hingegen war absolut frustrierend. Wie kann man so gemein sein und dem Leser ein so offenes Ende liefern? Da wäre eine Fortsetzung irgendwie wünschenswert, denn es ist so viel offen geblieben.
Natürlich gab es auch Kleinigkeiten, die irgendwie nicht stimmig waren. Mal ehrlich, welche Sprache sprechen die Camper, wenn sie aus aller Welt kommen? Sie sind doch zu Beginn noch recht jung und ob sie da schon so gut Englisch können um sich zu verständigen ist fraglich.
Wissen Allies Freundinnen von den Vorgängen auf der Insel bescheid?
Wie gesagt, ein zweiter Teil wäre wirklich wünschenswert, denn Fragen sind noch einige vorhanden.

Fazit
Eine Insel voller Geheimnisse, die für ganz besondere Kinder bestimmt ist. Allies ahnt von dem Ganzen nichts, denn für sie geht es um die Liebe zum Schreiben. Dass Geschichten aber auch Macht besitzen, muss sie auf die harte Tour erfahren, denn nicht immer gibt es ein Happy End.