Rezension

Eine intensive Reise in die Psyche der Ich-Erzählerin

Mein Mann -

Mein Mann
von Maud Ventura

Bewertet mit 4 Sternen

„Mein Mann" von Maud Ventura ist ein ganz außergewöhnlicher Debutroman. Die Protagonistin, eine Lehrerin und Übersetzerin, führt auf den ersten Blick ein normales Leben mit ihrem Mann und zwei Kindern. Doch in Wirklichkeit wollte sie die Kinder gar nicht haben und ist in einem ständigen Kreis aus Selbstzweifeln und irrationalen Schlussfolgerungen gefangen. Ihr ganzes Denken und Handeln wird von ihren eigenen Unsicherheiten und obsessiven Gedanken beherrscht.
Wir erleben eine Woche lang die abstruse Gedankenwelt der Protagonistin. Dabei dreht sich alles um ihren Mann, den sie pausenlos beobachtet und analysiert. Sie hinterfragt jeden seiner Schritte und zerpflückt diese bis ins kleinste Detail. Diese ständige Kontrolle und das Misstrauen, das sie ihm entgegenbringt, werden von der Autorin glaubwürdig und atmosphärisch erzählt.
Durch die Ich-Perspektive kann man die Enge und die emotionale Zerrissenheit richtig spüren. Dadurch wird das Buch zu einem intensiven, aber auch teils anstrengenden Leseerlebnis.
Die Sprecherin des Hörbuchs vermittelt die beklemmende Stimmung total glaubwürdig. Dennoch muss ich sagen, dass ich das Hörbuch immer nicht lange am Stück hören konnte, da die Intensität und einige Wiederholungen mich auch schnell erschöpft haben. Insgesamt ist „Mein Mann" ein eindringliches, völlig ungewöhnliches und atmosphärisches Buch, dem ich 4 Sterne gebe.