Eine intensive Romanbiografie
Die Lebensgeschichte der Maria Stuart ist turbulent. Von ihrer Mutter Marie de Guise, der Königinwitwe in Schottland, wird sie nach Frankreich geschickt, um sie in Sicherheit zu wissen, denn die Zeiten in Schottland sind unsicher. Dort wächst sie heran und heiratet den Dauphin von Frankreich, den sie sehr liebt. Als er König von Frankreich wird, hat sie an seiner Seite nur ein Jahr des gemeinsamen Glücks, Der König ist kränklich und stirbt schon nach einem Jahr Herrschaft.
Maria geht nach Schottland zurück und wird dort zur Königin der Schotten gekrönt, kann sich aber aufgrund der starken protestantischen Bewegung unter Knox als katholische Königin nur vier Jahre halten. Sie flieht nach England und lässt ihren Sohn in Schottland zurück. Elisabeth I. hat dazu wohl gemischte Gefühle. Am Ende wird Maria hingerichtet.
George skizziert nicht nur die Ereignisse präzise, sie zeichnet auch ein gutes Bild des Charakters der schottischen Königin. Man kann sehr schnell erkennen, wie sie "tickt" und wo die Unterschiede zu ihrer Cousine Elisabeth I. liegen. Die Recherche der Autorin war sehr gründlich, die Charaktere sehr gut ausgeleuchtet. Die Sprache empfinde ich als sehr angenehm. Obwohl das Buch 1212 Seiten hat, ist es mir nie zu lang geworden, weil es sehr packend geschrieben ist. Vorn sind Karten dargestellt, hinten Stammbäume aufgeführt. Das Buch ist aufgeteilt in drei Bücher, betreffend die drei Lebensabschnitte der Maria Stuart. Und in ihrem Nachwort stellt George die Charaktere von Maria und Elisabeth I. einander gegenüber, so dass man nachvollziehen kann, wie schwierig die Beziehung zwischen Maria und Elisabeth I. war, die ja eigentlich nur aus Briefen bestand.
Ich bin sehr angerührt von dieser Geschichte und kann das Buch jedem empfehlen.