Rezension

Eine interessante Familiengeschichte zu Zeiten des 1. Weltkrieges

Die Ärztin: Die Wege der Liebe - Helene Sommerfeld

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
von Helene Sommerfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe dieses Buch gelesen ohne die Vorgänger zu kennen, da ich es leider zeitlich nicht geschafft habe, diese vorher noch zu lesen. Eigentlich eine unglückliche Fügung, da es immer besser ist bei einer Trilogie in den Anfängen einzusteigen. Ich kam zwar gut in die Geschichte hinein, auch wenn ich bei manchem erstmal kurz überlegen musste (durch das Lesen der Leseproben der ersten Bände hatte ich aber wenigstens ein bisschen Einblick). Aber irgendwie blieben mir die Charaktere doch ein bisschen fremd.

Ricarda liebt ihre Kinder sehr, hat aber doch ein recht distanziertes Verhältnis zu ihnen, da immer ihre Arbeit als Ärztin an erster Stelle stand. Hier alle Seiten zu verstehen fällt sicherlich leichter, wenn man die Entwicklung der Personen von Anfang an verfolgen durfte. Als Ricardas Tochter Henny ihre große Liebe heiraten will, ist Ricarda dagegen und ein großer Bruch zwischen Mutter und Tochter entsteht. Henny geht daraufhin mit ihrem Ehemann in die USA.

Die Geschichte wechselt zwischen Ricarda, Henny und ihrer jüngsten Tochter Toni, die gerne Tierärztin werden möchte und im Zoo arbeiten darf. Interessant finde ich hier, das man so die Gefühlswelten aller drei Frauen kennenlernt. Auch bekommt man guten Einblick in das Leben einer Ärztin zur Zeiten des 1. Weltkrieges, in das damalige Leben in den USA (vor allem in die Filmbranche) und auch in die damalige Zooführung. Noch dazu kehrt Ricardas Sohn Georg, nachdem er ein Jahr vermisst wurde, aus dem Krieg zurück und hat psychische Probleme. Auch diese Thematik ist äußerst interessant.

Ich habe das Buch gerne gelesen und kann es jedem empfehlen, der sich dafür interessiert wie das damalige Leben vor allem für Frauen war. Allerdinge rate ich, vorher die ersten beiden Bände zu lesen.