Rezension

Eine interessante Geschichte in zwei Zeitebenen

Die versteckte Apotheke -

Die versteckte Apotheke
von Sarah Penner

Bewertet mit 4 Sternen

Apothekerin mit Risiken und Nebenwirkungen

Nach schlimmen Schicksalsschlägen nutzt die Apothekerin Nella Ende des achtzehnten Jahrhunderts ihr Wissen aus Kräuterkunde und Medizin, um im Auftrag anderer Frauen Mittel zu brauen, die deren böse Ehemänner oder andere Quälgeister um die Ecke bringen. Als eines Tages das zwölfjährige Dienstmädchen Eliza in Nellas verborgenem Raum auftaucht, wird eine gefährliche Abfolge von Ereignissen in Gang gesetzt.

Im London der Gegenwart versucht die Amerikanerin Caroline eine große Enttäuschung zu verarbeiten. Anstatt mit ihrem Mann gemeinsame Zeit anlässlich ihres zehnten Hochzeitstags zu verbringen, hat sie nach dessen Ehebruch die Reise kurzerhand allein angetreten. Durch Zufall stößt sie auf ein geheimnisvolles Fläschchen und der Entdeckerdrang der studierten Historikerin wird geweckt. Der Fund soll ihrem Leben eine ganz neue Wendung geben...

Geschickt lässt die Autorin die Handlungsstränge in Vergangenheit und Jetztzeit sich entwickeln und die Leser erfahren, wie Caroline mit detektivischem Gespür allein anhand des unscheinbaren Glasgefäßes die damaligen Geschehnisse zu rekonstruieren beginnt. Abwechselnd folgen die Kapitel neben Caroline auch Nella und Eliza, alle Protagonistinnen überzeugen durch interessante Charakterzüge und ihre eigenen Sorgen bis hin zu inneren Dämonen.

Die Geschichte ist spannend, denn vor allem die historischen Hauptfiguren geraten in arge Bedrängnis und man fiebert mit, ob sie aus dieser Bredouille wieder herausfinden werden. Besonders das London zu Nellas Zeit gefällt durch seine düstere Atmosphäre, passend zur Geschichte sind am Ende interessante Zusatzinformationen zu verschiedenen Giftstoffen zu finden. Abgerundet wird das Extra-Material durch einen altertümlichen Stadtplan, der in der Geschichte eine wichtige Rolle spielt.

Nebenbei bemerkt handelt es sich auch um ein ausgesprochen hübsches Buch.

Fazit: Ich habe dieses Buch gern gelesen und wurde bis zum durchdachten Schluss gut unterhalten, auch wenn es nicht ganz das Zeug zum absoluten Hit hat. Die Kapitel in der Vergangenheit konnten mich meist mehr fesseln als Carolines Part, auch wenn sie durchaus auch eine sympathische Protagonistin ist. Ein paar Abschnitte hätten vielleicht etwas gekürzt werden können. Insgesamt gilt aber: Nicht nur angehende Giftmischerinnen kommen hier auf ihre Kosten.