Rezension

Eine interessante Geschichte, mit einer leider unsympathischen Hauptcharakterin

Noras Welten - Durch den Nimbus - Madeleine Puljic

Noras Welten - Durch den Nimbus
von Madeleine Puljic

Für uns Buchleser, gibt es wohl keine schönere Vorstellung, als einmal in unser Lieblingsbuch eingesaugt zu werden und die Geschichte mit eigenen Augen zu sehen. Was für uns allerdings stets ein Traum bleiben wird, ist für Nora mittlerweile zum Albtraum geworden. Denn wenn sie etwas liest, wird sie in dessen Handlung geworfen und muss dort ausharren. Aufgrund dessen sucht sie einen Psychiater auf, welcher ihr mit Hypnose das Lesen entlernen soll. Als sie den Grund ausspricht, ist dieser natürlich irritiert und misstrauisch. Allerdings muss er feststellen, dass seine neue Klientin nicht gelogen hat. Als er dann auch noch den Fehler macht, sie beim Lesen zu berühren, findet er sich zusammen mit Nora in dem Buch wieder, das er gerade liest. Jetzt heißt es den Weg aus dem Buch zu finden. 

 

Was ich hier beschrieben habe, klingt selbst für mich einfach nur mega spannend und nach einem Abenteuer das seines gleichen sucht. Leider muss ich aber sagen, dass diese Spannung nicht über den Anfang hinaus ging. Hier spürte ich noch Noras Verzweiflung und ihren Wunsch, das sie einfach nur etwas lesen wollte, ohne das etwas passiert. Später wurde sie zu einer Person, welche ich einfach nur als unsympathisch bezeichnen kann. Die im Buch fortlaufenden Streitereien über einen Weg aus dem Buch, wurden für mich immer fragwürdiger, da Aussagen an den Tag gelegt wurden, welche keinen Sinn ergaben. 

 

Da Ben sagen wir mal per Anhalter mit in das Buch gewandert war, war es für mich nur natürlich, das er sich nicht all zu weit von Nora entfernen wollte. Immerhin war sie sein einziger Ausweg. Dass sie ihm aber genau diese Tatsache vorwarf, war für mich absolut sinnfrei. Nora agierte im Laufe der Geschichte immer egoistischer und hatte den Charme vom Anfang schnell hinter sich gelassen.

 

Aber natürlich gab es nicht nur die beiden Hauptcharaktere, sondern auch in die Welt, in welche sie geraten waren. Dabei handelte es sich um eine Art Mittelalter-Fantasy-Roman, in welchem sich gerade die Machtverhältnisse geändert hatten. Dies war auch ehrlich gesagt sehr interessant, da Ben, welcher das ja gerade las, andere Vorstellungen von den Charakteren hatte, als wie sie sich gaben. So wusste auch ich als Leser nicht, was als nNächstes passieren würde. 

 

Dabei waren die Beschreibungen zu dieser Zeit wirklich gut getroffen, wobei Nora und Ben, sich erst einmal daran gewöhnen mussten, das hier alles etwas primitiver ablief. Trotzdem wollte das Setting immer weniger zünden. Die Erzählung woher Noras Gabe kam, interessierte mich einfach nicht, da Nora mit ihren dauernden Stimmungswechseln, mir einfach den Spaß an der Geschichte nahm. Ich wollte einfach nur noch wissen, ob sie das Buch verlassen konnten oder nicht. Wirklich schade, da ich mit einigen Erwartungen an das Buch herangegangen war. 

 

Trotz des tollen Settings und der lebhaften Beschreibungen vom Lande Eldinor, konnte mich die Geschichte über Ben und Nora nicht wirklich begeistern. Dies lag besonders an Nora, welche von einer sympathischen und verzweifelten Frau, immer mehr zu einer unsympathischen und zänkischen Person wurde. Wäre sie eine Nebenperson gewesen, wäre dies kein Problem gewesen, aber als Hauptcharakter war dieses pures Gift für die Geschichte. Traurig, da die Handlung ein paar gute Überraschungen bereithielt.