Rezension

eine interessante Welt und überraschende Wendungen

Sternenstaub - Kim Winter

Sternenstaub
von Kim Winter

Inhalt:
Mia und Iason wollen ihre Verbindung nun offiziell noch einmal in der „Öffentlichkeit“ wiederholen. Doch Lokondras Lakaien sprengen die Veranstaltung und die Konsequenz daraus ist klar: Solange Lokondra lebt, werden Mia und Iason nie Ruhe haben.
Iason fasst einen Entschluss, der Mia beinahe das Herz zerreißt: Er kehrt zurück nach Loduun.

Die Lage auf der Erde spitzt sich immer weiter zu. Erst sollen keine weiteren Flüchtlinge angenommen, dann sollen die Grenzen komplett geschlossen werden. Mia sieht ihre einzige Chance darin, sich in ein Schiff nach Loduun zu schleichen. Doch ganz gleich, wie sie es sich vorgestellt hat – Loduun ist unglaublicher und die Zerstörung grausamer, als sie es je erahnen konnte. 

Meinung:
Nach dem begeisterten Einstieg in die Trilogie und der soliden Fortsetzung konnte ich nun endlich zum Abschluss der Trilogie greifen.

Band 3 beginnt mit einer Szene, bei der ich grübelte, ob sie bereits geschehen war oder noch geschehen würde. Erst im Nachhinein habe ich mich wieder daran erinnert. Sie endete abrupt und ließ mich fragend zurück, ehe Kim Winter ihre „normale“ Geschichte fortführte. Die Liebe von Mia und Iason soll nun in einer offiziellen Zeremonie besiegelt werden, auch wenn sie bereits zuvor ihre Gefühle geteilt hatten. Doch dieses Fest wird angegriffen und Iason trifft eine grausame Entscheidung. Er muss Mia verlassen und auf seinen Planeten zurückkehren.

Mia fällt daraufhin in ein tiefes Loch, ein Zustand, den die Autorin fantastisch beschreiben konnte. Insgesamt transportiert sie die Emotionen der Charaktere wirklich überzeugend und hält so die Verbindung zu ihnen auf konstant hohem Niveau.

Doch was ihre „Sternentrilogie“ so besonders macht, ist die „Moral“, die Kim Winter darüber transportiert. Nicht nur die Folgen von Kriegen, Flüchtlingsströmen, Fremdenhass oder auch nur Ablehnung gegenüber „anderen“, ganz gleich welcher Art, werden thematisiert. Die Autorin verarbeitet Begründungen und Missverständnisse, die dazu führen, in die falsche Richtung zu gehen, was ich ausgesprochen gelungen fand.

Kim Winters Schreibstil ist einfach zu lesen, die teils lockere Erzählweise täuscht jedoch nicht über die vielen Beschreibungen und narrativ erzählten Passagen hinweg, die sich für mich zeitweise erneut in die Länge zogen wie im zweiten Band.

Doch mit ihren Schilderungen von Loduun konnte mich die Autorin wieder begeistern. Sie hat eine komplett neue Welt erschaffen, die Begegnung einer „Fremden“ dieses Mal andersherum gestaltet und auch hier wieder kräftig die Vorurteile eingebaut, die es zu beseitigen gilt. 

Loduun hat mir sehr gut gefallen und die vielen interessanten und überraschenden Wendungen, die Kim Winter eingebaut hat, sorgten dafür, dass ich irgendwann kaum mehr von den Seiten loskam. Sie trieb die Bedrohung immer höher und hat es nicht ausgelassen, die Opfer, die Kriege mit sich bringen, einzubinden. 
Die unsägliche Traurigkeit, die am Ende mitschwingt, hängt dem Leser noch lange nach. Mit ihrem kurzen Epilog gönnt Kim Winter uns allen dann doch noch ein Ende, um zufrieden mit der Trilogie abschließen zu können. 

Urteil:
Auch „Sternenstaub“ besitzt diese Längen, über die ich nicht ganz hinwegsehen konnte. Doch der anstehende finale Kampf und die Welt von Loduun, in die mich Kim Winter entführt hat, gepaart mit einigen überraschenden Wendungen und der „Moral“, die in dieser Trilogie durchweg greifbar ist, sorgten auch beim Trilogie-Finale für hohen Lesegenuss. Gute 4 Bücher für „Sternenstaub“.

Die Reihe:
1. Sternenschimmer
2. Sternensturm
3. Sternenstaub

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