Rezension

eine kleine, kraftvolle, poetische Geschichte zum Träumen

Königskinder
von Alex Capus

Bewertet mit 5 Sternen

Alex Capus ist ein großer und guter Erzähler der mich mit seinem poetischem Schreibstil tief beeindruckt und verzaubert hat, eine wunderschöne Wohlfühlgeschichte mit historischen Fakten.

„Königskinder“ von Alex Capus erschien am 20.08.2018 im Verlag Carl Hanser GmbH.

Das Cover ist eher schlicht und unauffällig.

Max und Tina befinden sich auf einer Autofahrt in den Schweizer Bergen, trotz Schneefall befahren sie eine Passstraße die bei Schneefall gesperrt ist. Es kommt wie es kommen musste, sie bleiben in einer Schneewehe stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen. Um die Nacht zu verkürzen erzählt Max Tina eine, wie er sagt, wahre Geschichte. Die ihren Anfang hier in den Greyezer Bergen genommen hätte, Ende des 18. Jahrhunderts, sie handelt von Jakob und Marie. Sie beide verlieben sich auf den ersten Blick, doch Jakob der arme Kuhhirte ist nicht standesgemäß für die Bauerntochter Marie........

Alex Capus ist ein großer und guter Erzähler der mich mit seinem hervorragenden Schreibstil tief beeindruckt und verzaubert hat. Die Geschichten, denn eigentlich sind es zwei, eine handelt im Jetzt und die andere im 18. Jahrhundert, haben mich begeistert. Alex Capus hat sie zauberhaft und fast poetisch ausgeschmückt. Die Landschaften und historischen Fakten sind so lebendig und bildhaft beschrieben. Der Autor verwebt historische Fakten zu einer märchenhaften Geschichte.

Ich wusste bis dato nicht, dass man einen Dialog über die Benutzung des Scheibenwischers am Auto, so amüsant beschreiben kann.

Die Geschichte um Jakob und Marie die Max seiner Tina, zur Überbrückung der Nacht,erzählt, hat Alex Capus sehr ruhig und doch mit viel Tiefe formuliert.

Jakob der arme verwaiste Kuhhirte, versucht durch den Militärdienst zu Geld und Reichtum zu kommen, er landet auch in Versailles kurz vor der französischen Revolution. Alex Capus verknüpft die beiden Geschichten abwechslungsreich, durch Tinas Zwischenfragen zu Jakobs Handlungen, miteinander. Der Autor hat das sprachlich überzeugend zu Papier gebracht.

Fazit: Ich wurde sehr gut unterhalten. Die Parallelen zu langjährigen Partnerschaften sind zum Schmunzeln und köstlich zu lesen. Die historisch gut recherchierte Darstellung der Zeit kurz vor der französischen Revolution und Versailles im besonderen, hat mich besonders beeindruckt. Die Geschichte ist zauberhaft, kraftvoll, lyrisch, poetisch und kommt ohne Spannung aus.

Ich gebe meine absolute Leseempfehlung.