Rezension

Eine kleine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Mauerfalls.

Mauerblümchen - Holly-Jane Rahlens

Mauerblümchen
von Holly-Jane Rahlens

NOVEMBER 1989. Zwei Wochen nach der Maueröffnung betritt Molly, Typ Mauerblümchen, die S-Bahn in Richtung Ostberlin zum Geburtshaus ihrer Mutter. Auf der Strecke zwischen S-Charlottenburg und U-Schönhauser Allee begegnet die junge Deutsch-amerikanerin dem Ostberliner Schauspielstudenten Mick. Und beide müssen feststellen, dass noch viele unsichtbare Mauern fallen müssen – auch in ihnen selbst. «Mauerblümchen» ist die Geschichte einer Liebe auf den ersten Blick und einer Reise in ein unbekanntes Land, auf der zwei junge Menschen sich selbst, die Magie der Liebe und die Rätsel der deutsch-deutschen Verfremdungen entdecken.

Die Mauer ist gefallen, nur nicht in Molly. Ihres Zeichens Amerikanerin und nur in Deutschland weil ihr Vater ein Jahr an einer Uni gastiert. Molly hat eine Mauer in sich aufgebaut. Nach dem Tod ihrer Mutter hat sie sich immer mehr zurückgezogen. Da sie sich in Deutschland auch nicht wohl fühlt will sie wieder nach Amerika zurück, aber bevor sie dorthin geht, will sie das Geburtshaus ihrer Mutter sehen und macht sich auf den Weg nach Ost-Berlin.
Molly ist ein sehr angenehmer Charakter. Ruhig, nachdenklich und eben ein Teenager. Auch sie macht sich Gedanken um ihr Aussehen und um ihr Seelenleben. Am Anfang des Buches bekommt man eine gute Beschreibung von Mollys Umfeld. Zwar spielen die Personen keine tragenden Rollen in diesem Buch, aber es hilft ein schlüssiges Bild über Molly zu bekommen. Als Molly dann Mick in der Bahn begegnet, fällt er ihr gleich auf. Aber Mick wendet sich erstmal einer verhassten Schulkameradin von Molly zu. Wie Mick und Molly sich dann doch noch näher kommen, soll hier nicht verraten werden. Aber verraten kann ich schon: Es ist keine verlorene Zeit das Buch zu lesen.
Auch die Gestaltung des Buches ist sehr schön. Auf dem Cover erkennt man eine bunte Mauer und diese Szene findet man auch im Buch wieder. Im Buch ist ein Teil von einer Berlinerkarte. Ost-Berlin ist rot unterzeichnet und West-Berlin blau, dazwischen zieht sich die Mauer. Eingezeichnet ist auch die Bahnstrecke, die Molly auf ihren Weg zum Geburtshaus ihrer Mutter zurücklegt. So kann der Leser nochmal visuell Mollys Weg nachverfolgen. 

Fazit

Eine kleine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des Mauerfalls. Wer den Fall nicht hautnah miterlebt hat, ganz sich aus dem Buch ein paar Eindrücke holen und eine Einsicht in das damalige Ost- und Westleben bekommen. Auch ältere Leser können Spaß an diesem Buch haben und Erinnerungen wieder auffrischen.