Rezension

Eine kostbare und faszinierende Familiengeschichte

Das Flüstern der Bienen -

Das Flüstern der Bienen
von Sofia Segovia

Bei dem Buch „Das Flüstern der Bienen“ handelt es sich um einen Familienroman von Sofia Segovia, der in Deutschland im Jahr 2021 im List Verlag der Ullstein Buchverlage erschienen ist und in der gebundenen Ausgabe 480 Seiten umfasst. Übersetzt wurde der Roman aus dem mexikanischen Spanisch von Kirsten Brandt. Im Original ist er bereits im Jahr 2015 erschienen.

 

Die Familiensaga spielt im Mexiko zu Beginn des 20. Jahrhunderts und startet mit dem Auffinden des von einem Bienenschwarm umgebenen Babys Simonopio unter einer Brücke. Zum Erstaunen des ganzen Dorfes überlebt der Findeljunge und wird von der Familie Morales aufgenommen. Umgeben von seinen Bienen wächst Simonopio heran, erlebt die Zeit der mexikanischen Revolution, die spanische Grippe und wacht über seine Familie. Simonopio ist allerdings nicht nur von Menschen umgeben, die es gut mit ihm meinen. Manchen ist er aufgrund seiner speziellen Gabe und auch seiner körperlichen Entstellung nicht ganz geheuer…

 

Sofia Segovia gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, poetischen und harmonischen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin konnte mich so ab der ersten Seite auf die wunderbar ausgearbeiteten Charaktere und die Familiengeschichte einlassen. Simonopio ist mir durch seine besonders feinfühlige Art schnell ans Herz gewachsen und der wilde, kleine Francesco sprudelt so herrlich voller Lebensfreude. Aus der Sicht dieses mittlerweile alt gewordenen Francescos wird auch die gesamte Geschichte erzählt. Einen sehr starken und faszinierenden Charakter stellt auch Beatriz Cortés de Morales, die Ziehmutter von Simonopio, dar. Ihr gelingt es, eine Balance zwischen Tradition und Moderne zu halten und so wichtige Entscheidungen für ihre Familie und die Zukunft zu treffen.

Ein kleiner Kritikpunkt von mir ist es, dass der Leser letztendlich nicht erfährt, warum der Junge von den Bienen umgeben ist - aber vielleicht ist dies eben der unerklärliche, magische Pinselstrich.

 

Fazit: Ein Roman, der es auf wunderbare Art und Weise schafft die Realität mit ein bisschen Magie zu würzen und so zu einem außergewöhnlichen Leseerlebnis wird. Mich hat der Roman sehr gut unterhalten.