Rezension

Eine kurze bewegende Freundschaft

Stadt der Diebe - David Benioff

Stadt der Diebe
von David Benioff

Bewertet mit 5 Sternen

In "Stadt der Diebe" geht es um den 17-jährigen Lew, der verhaftet wird, weil er einen toten deutschen Soldaten nach etwas zu Essen durchsucht. Im Gefängnis findet er sich gemeinsam mit dem gesprächigen Jungen Kolja in einer Zelle wieder. Doch beiden Männern wird die Freiheit geschenkt. Diese ist allerdings gekoppelt an eine Bedingung. Sie müssen innerhalb einer Woche 12 Eier für eine Hochzeitstorte auftreiben. Mittem im Jahr 1942. 

Mir fiel das Buch aufgrund seines Covers auf. Hierauf sind zwei Gestalten zu erkennen, die mitten im Winter ein Bahngleis entlang laufen. Auch der Klappentext klang vielversprechend und so war mein Interesse für die Geschichte geweckt. 

Inhaltlich versteht sich Benioff wunderbar darauf verschiedene Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Beide Protagonisten geraten von einem Abenteuer ins nächste, ohne die eigentliche Mission aus den Augen zu verlieren. Zudem entwickelt sich langsam aber sicher eine Freundschaft zwischen den beiden Männern, die auf den ersten blick nichts miteinander gemeinsam haben. Auch der Spannungsbogen wird gut gehalten und die Frage, ob sie die 12 Eier zusammen bekommen, bleibt bis zum Schluss offen. 
Sehr gut gefallen haben mir hier die beiden Charaktere Lew und Kolja. Während Lew zurückhaltend ist, stellt Kolja das totale Gegenteil dar, schafft es aber Lew ab und an aus der Reserve zu locken. Kolja sorgt mit seiner Art für den ein oder anderen lustigen Dialog und brachte mich somit oft zum schmunzeln. 
IN Benioffs Schreibstil konnte ich mich sehr schnell hineinfinden. Er lässt den Leser in ein spannendes Abenteuer eintauchen und steuert zudem noch spritzige Dialoge bei. 
Zusammenfassend kann ich sagen, das mich "Stadt der Diebe" wirklich positiv überrascht hat und es nach wie vor zu meinen Lieblingsbüchern zählt. Allerdings würde ich es nicht unbedingt als "Thriller", sondern mehr als Abenteuerroman bezeichnen.