Rezension

„Eine Kurzgeschichte ist eine Geschichte, an der man sehr lange arbeiten muss, um sie so kurz wie möglich zu machen.

Mensch sein - Mensch bleiben -

Mensch sein - Mensch bleiben
von Ralf M. Ruthardt

„Eine Kurzgeschichte ist eine Geschichte, an der man sehr lange arbeiten muss, um sie so kurz wie möglich zu machen.

Mit offenen Augen durch den Tag – oder lieber Blinde Kuh, diese Eingangsfrage stellt sich auch dem Leser zu Anfang des Buches. Mensch sein – Mensch bleiben zeigt in 16 Kurzgeschichten Einblicke in verschiedene Bereiche unseres Lebens, mal nachdenklich, mal Weltoffen, in Teilen religiös, vom Gedanken zur Erziehungszeit für Männer über Mobbing in der Schule, verdrehte Wörter die zu einem unerwarteten Ergebnis führen, Luxusgüter, Freisein und letztendlich ein Perspektivwechsel. Nachdenklich haben mich vor allem die Geschichten „In der Pause lauf ich mit“ in der es um eine späte Entschuldigung geht, die sicherlich viel Mut gebraucht hat, mehr Mut als das Mobbing was er getan hat. Tun können manche vieles, aber Entschuldigungen brauchen eine Einsicht das es falsch war, dann viel Mut und leider ist der viel zu selten. Um bei Schülern zu bleiben, eine Geschichte heißt „Technologie kann springen“ eine Thematik zur Technologie und wie Jugendliche damit umgehen, ist es schon Normalität, weil sie damit aufwachsen, erschreckt sie noch etwas, erreicht es Schüler, wo es doch oft so schwer ist sie für etwas zu begeistern und Wissen zu vermitteln. Was mir an dieser Kurzgeschichte nicht gefallen hat ist das diese Frage mit Hauptschülern erörtert wird, es macht den Eindruck den muss man mehr erklären, eine allgemeinere Betitelung Schülern wäre an dieser Stelle besser gewesen. Meine zweite Lieblingsgeschichte ist „Bei sich selbst sein“ zwei wahrscheinlich sehr unterschiedliche Frauen die sich einfach mal etwas trauen, Reimt sich sogar, also sollte man das öfter machen, sich Zeitnehmen etwas angehen und los. Text Seite 84: Ein paar Minuten später stehen zwei Frauen ungleichen Alters in den Wellen. Es wird geplaudert, es wird gelacht – und es scheint, als ob sich zwei freie Geister gefunden haben, die mindestens hier und jetzt eine gut Zeit miteinander haben.(Textende). Zu guter Letzt folgen zwei Kurzgeschichten, sie haben die gleiche Handlung werden aber quasi in einem Perspektivwechsel geschrieben und man darf sich fragen welche Eigenschaften sprechen wir Mann und Frau zu und hat es eine Relevanz? Einfach gesagt Mensch sein – Mensch bleiben. Ich finde ein gelungenes Überraschungsei, vielen Dank.