Rezension

Eine langerwartete Geschichte, deren Handlung schnell in den Hintergrund rückte

The Sign - Die Wahrheit kommt ans Licht - Julia Karr

The Sign - Die Wahrheit kommt ans Licht
von Julia Karr

Obwohl ich den ersten Teil schon vor drei oder vier Jahren gelesen habe, tat ich mir überraschend leicht in die Geschichte zurückzufinden. Natürlich lag das wahrscheinlich vor allem daran, dass man uns so lange auf die deutsche Fortsetzung hat warten lassen. Aber auch der gewohnte Schreibstil half mir in Ninas Welt einzutauchen, die jedoch ganz anders war, als ich es mir ausgemalt hatte. 
Die Geschichte beginnt sehr rasant und bietet einige Überraschungen, wobei vor allem die Lügen, Intrigen und die Fehler des Systems im Vordergrund stehen. Diese ziehen sich nämlich über das ganze Buch, weshalb meiner Meinung nach die Action ziemlich schnell in den Hintergrund rückt. Aber auch die Handlung nimmt zum Mittelteil stark ab und zieht sich den gesamten Mittelteil hin. 
Den der größte Teil des Buchs handelt von Ninas Teenagerleben, das durch all ihren Problemen zu kurz kommt. Nichtsdestotrotz verliert man auch dadurch immer mal wieder den roten Faden.
Auch deshalb scheint das Buch vorhersehbar, bis auf wenige bedeutende Ausnahmen, die sich vor allem am Anfang und am Ende des Buches sammeln. 
Dennoch bleibt die Protagonistin interessant, denn sie zeigt sich sehr willensstark, obwohl ihre Welt zu ihren Füßen zerbricht. Zudem kümmert sie sich immer zuerst um ihre Mitmenschen, für diese kein Risiko scheut, aber dafür erhält sie von ihnen auch jede Unterstützung, die sie braucht und mehr. 
Nur die Eifersucht wirft einen Schatten auf ihren Charakter. 
Und diese Eifersucht hat mich als Leser ziemlich gestört, da ich mehr über die Gesellschaft erfahren wollte und Ninas Teenagerleben mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. 

Fazit
Meiner Meinung nach kommt gerade die Wahrheit, wie es im Titel vorausgesagt viel zu kurz, denn die Handlung verliert sich in den Lügen und Intrigen der Gesellschaft und konzentriert sich viel zu sehr auf Ninas persönliches Leben, welches nicht uninteressant ist. Aber dadurch schlittert die gesamte Handlung in den Hintergrund und man vermisst einige neue Ideen und Überraschungen, die dem Buch, auf das man so lange warten musste, das gewisse Etwas verpasst hätten können.