Rezension

Eine Legende in Bildern

Route 66 - Christophe Géral, Stephane Dugast

Route 66
von Christophe Géral Stephane Dugast

Die Route 66. Seit ich 1998 mit gerade einmal 7 Jahren das erste Mal in den USA war, möchte ich die legendäre Strecke befahren. Nicht nur, weil es die Route 66 ist, nicht nur des Namens wegen. Sondern wegen all den Orten, die man auf diesem Weg passiert, wegen dem, was man erleben kann. Es ist eine weitere Strecke von Chicago an die Westküste, wo die Route 66 in Los Angeles endet. Ein paar der Orte habe ich schon besucht, aber es ist zu lange her und es war eben nicht die komplette Route 66. Einmal drei Monate frei nehmen, mein Auto, meine Kamera und ich und einfach fahren (ja, mein Auto, denn eine Bikerin bin ich nicht). Solange das lediglich ein Traum bleibt, bin ich dankbar für Bücher wie dieses. Bildbände wie Route 66 von Christophe Géral und Stéphane Dugast. Wann immer mich das Fernweh packt, liebe ich es, durch solche Bildbände zu stöbern und meinen eigenen Reiseführer zusammenzustellen. Meine ganz persönliche "Must See / Must Do"-Liste. 

Dieser Bildband ist eine Reise in Bildern, unterteilt in Reisetage. Zu Beginn jedes dieser Kapitel wird angegeben, welche Strecke an diesem Tag gefahren wurde. Ein bisschen vermisst habe ich dabei eine ungefähre Kilometerangabe. Es ist ein persönlicher Reisebericht, geschrieben in der "Wir"-Perspektive. Die beiden nehmen uns mit auf ihre Reise, zeigen, was sie erlebt haben. Mal reichen die Fotos, denn sie sprechen für sich. Aber es gibt auch einen Begleittext, der sich durch das ganze Buch zieht. 

Mir gefällt die ganze rustikale Aufmachung des Buches. Ein modernes Layout würde nicht zu einer solchen Strecke passen. Der Hintergrund ist meistens nicht rein weiß, sondern wirkt wie weißes Marmor, rustikal, von Mustern durchzogen. Leider wurde das scheinbar auf der einen oder anderen Seite vergessen, denn diese sind - ohne dass ich einen Grund dafür erkennen kann - einfach weiß. Dieser kleine Layout-Makel kann meine Begeisterung für dieses Buch aber keineswegs trüben. Die Fotografien sind eine tolle Mischung aus Landschaftsaufnahmen und Porträts und schaffen es, die Stimmung und Atmosphäre einzufangen.

Bei den Bildern des Grand Canyon, den ich mit zehn Jahren das erste Mal gesehen habe, komme ich sofort wieder ins Schwärmen und würde am liebsten meine Koffer packen. Route 66 ist keinesfalls nur ein Bildband für Biker. Es ist ein Buch für alle, die gerne in die USA reisen, die sich gerne vom Fernweh packen lassen, die es lieben, durch Bildbände zu stöbern, Natur und Menschen zu bestaunen und den Geschichten von Reisenden zu lauschen.
 

(c) Books and Biscuit