Rezension

Eine Leiche im Keller

Der Tag, an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde - Brigitte Endres

Der Tag, an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde
von Brigitte Endres

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Ich bin Valentine. Dass wir Leichen im Keller haben, stört mich nicht meine Eltern sind Bestatter. Doch eine davon hat mein Leben verändert. Ich hab echt nicht an Seelenwanderung und all so was geglaubt, bis zu dem Tag, als der Geist von Kriminaloberkommissar Kasimir in mein Meerschweinchen Bully gefahren ist. Seither heißt Bully Herr Kasimir der Oberkommissar besteht nämlich darauf, dass ich ihn sieze. Und ich bin plötzlich Kriminalassistentin und stecke mitten in einer Mordermittlung. Denn Herr Kasimir ist sich sicher: er ist ermordet worden

Leseeindrücke:

Mit  „Der Tag, an dem mein Meerschweinchen Kriminaloberkommissar wurde“ von Brigitte Endres hat die Autorin ein unterhaltsames und amüsantes Kinderbuch geschaffen, das für Mädchen und Buben gleichermaßen lesens- und liebenswert ist. Obwohl mein 12-jähriger Sohn normalerweise eher Bücher liest, in denen Jungen die Hauptrolle übernehmen, oder gemischte Freundesbanden, war er von diesem Buch völlig begeistert, da die 13-jährige Protagonistin Valentine cooler ist, als jeder Junge es sein kann.

Valentine, die in einem herrlich nüchternen, dennoch aber kein Detail weglassenden, Erzählstil berichtet, erlebt etwas, das so unglaublich ist, das es es schon fast wieder zum Schmunzeln ist. Nachdem ihr Meerschweinchen Bully ein Kabel im elterlichen Leichenkühlhaus angeknabbert hat, scheidet dessen Seele dahin und an derer statt dringt die Seele eines auf dem Totentisch liegenden frisch verstorbenen Mannes in den Körper des Meeres ein: Kriminaloberkommissar Kilian Kasimir. Von da an ist nichts mehr wie es war, denn ihr Meeri kann nun sprechen, rauchen und geschickt kombinieren und mit dieser Kombinationsgabe möchte dieser nun mithilfe von Valentine und seiner zu Lebzeiten gehabten Stalkerin sein Ableben aufklären…

Das Buch ist in einer herrlich verständlichen Sprache geschrieben. Wir werden von Beginn an in allem eingeführt, was wir über Valentine und ihre Lebensumstände wissen müssen. Dass der Tod, Friedhöfe und Leichen  zu ihrer Kindheit dazugehören, wie bei anderen Puppen und Spielzeugautos, das lässt sie sehr reif und sympathisch wirken. Während andere Kinder in Sandkästen buddelten, buddelte sie schon in Friedhofserde.

Ihre Art auch mit den Tod ihres Haustieres umzugehen, bzw. mit dem seelischen Tod diesen und auch es für selbstverständlich hinzunehmen, dass sie es nun eben mit einem Kriminaloberkommissar in ihrem Meeri zu tun hat, ist sehr witzig und skurril. Überhaupt gibt es sehr viele witzige Szenen bei der wir schmunzeln müssen, beispielsweise, wenn sich ihr Meerschweinchen eine Zigarette ansteckt. Der Fall selbst ist verzwickter und komplexer als geahnt, peu a peu setzen sich alle Puzzleteile geschickt zu einem schlüssigen Gesamtbild zusammen.

Illustrationen finden wir im Buch selbst keine, aber Dank des herrlichen Covers können wir uns die beiden Hauptcharaktere wunderbar vorstellen, die zudem sehr anschaulich beschrieben werden.

Nachdem mein Sohn und ich die 20 Kapitel, die sich über 236 Seiten erstrecken, gemeinsam in einer Leserunde verschlungen haben, will er dieses  Buch sofort selbst noch einmal lesen, so begeistert war er von diesem. 5 Sterne sind hier vollkommen gerechtfertigt und verdient!

@ esposa1969