Rezension

Eine leicht sperrige Geschichte über Bücher, Wörter und ihre lebensverändernde Bedeutung

Die Bücherdiebin
von Markus Zusak

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Die „Bücherdiebin“ ist eine Geschichte über Bücher, Wörter und ihrer lebensverändernde Bedeutung; es ist aber auch eine Geschichte vom Tod, Sterben und Überleben, und es ist eine Erzählung des Lebens im Dritten Reich aus kindlicher Perspektive:

Es ist die Geschichte der neunjährigen Liesel Meminger, die 1939 zu Pflegeeltern kommt. Auf der Zugfahrt zu ihren neuen Eltern stirbt Liesels kleiner Bruder. Es ist ihre erste Begegnung mit dem Tod. Und das ist in diesem Falle wörtlich zu verstehen: Als der Tod – für Liesel unsichtbar – die Seele ihres Bruders „holt“, findet er Interesse an dem kleinen Mädchen und nimmt sich vor, sie in Zukunft im Auge zu behalten.

Nach der Trauerfeier stiehlt Liesel das „Handbuch des Totengräbers“, um ein Erinnerungsstück an ihren Bruder und ihre Mutter zu haben.

Dieser Diebstahl öffnet Liesel die Welt zu den Büchern: Obwohl sie das Lesen trotz ihres Alters bislang nicht gelernt hat, hat sie den starken Wunsch, das Buch zu lesen. Fortan übt sie mit ihrem Stiefvater jede Nacht, bis ihr Leseverständnis gut genug ist, um sich das „Handbuch für Totengräber“ zu erschließen.

In den folgenden Jahren bis zum Kriegsende werden Bücher Liesels ständige Begleiter: Einige stiehlt sie, einige werden ihr geschenkt, zwei werden sogar für sie geschrieben und am Ende schreibt Liesel in einem Notizbuch kurz vor Kriegsende ihre eigenen Erlebnisse seit ihrer Ankunft bei den Pflegeeltern auf.

Dieses Notizbuch nimmt der Tod nach einem Bombenangriff an sich und erzählt anhand von Liesels Notizen ihre Geschichte.

Mein Leseeindruck:

Erzählaufbau, Sprache und Erzähler sind sehr ungewöhnlich: Der Roman gliedert sich neben einem Prolog und einem Epilog in 10 Teile, die den zehn Büchern entsprechen, die für Liesel besondere Bedeutung bekommen. Erzähler ist der Tod. Mit dieser Erzählfigur hatte ich so meine Schwierigkeiten. Da der Tod letztlich die Emotionen der Lebenden nicht nachvollziehen kann, erzählt er die eigentlich doch sehr gefühlvolle Geschichte, in einer Art und Weise und einer Sprache, die mir den Zugang zu der Geschichte erschwert hat.

An einigen Stellen wird die Erzählung durch Zeichnungen ergänzt. Beim Lesen des Ebooks gab es dabei die Schwierigkeit, dass bei der Darstellung Teile der Illustrationen fehlten. Das kann natürlich ein meinem Ebook-Reader-Modell gelegen haben. Ich empfand das aber als sehr störend, da mir so ein paar Aspekte der Geschichte entgangen sind.

Meine Leseempfehlung:

Für alle (ab etwa 14 Jahre), die sich mit dem recht ungewöhnlichen Aufbau und der doch recht eigenwilligen Sprache anfreunden können.

Ich empfehle aber dringend, auf die Druckfassung anstatt des Ebooks zurückzugreifen, da es zumindest bei mir zu Darstellungsproblemen bei den Abbildungen kam.