Rezension

Eine Liebe, im Leid geboren

Never Loved Before
von Monica Murphy

Bewertet mit 4 Sternen

Katie war erst zwölf, als das Schicksal ihr in Form eines Gewalttäters übel mitspielte. Noch heute, acht Jahre später, leidet sie sehr unter diesem Erlebnis, hat Angstzustände und misstraut Fremden. Manchmal denkt sie noch an den Jungen, der sie damals rettete: Will. Heute heißt er Ethan – und beobachtet sie heimlich…

Erwartet hatte ich einen Roman über einen Stalker und war lange Zeit auch nicht sicher, welche Absichten Ethan wirklich hegt, als er unerkannt Kontakt zu ihr aufnimmt. Das Gefühlschaos, welches sowohl in Katie wie auch in Ethan herrscht, hat Monica Murphy recht gut wiedergegeben und mich das Handeln der beiden nachvollziehen lassen. Ebenso wird jedoch auch häppchenweise im Wechsel aus der Sicht der beiden erzählt, was damals wirklich geschah, das Ereignis, welches beide bis in die heutige Zeit stark belastet und auch mich regelrecht schockierte. Und so erschien mir die Liebesgeschichte nicht nur wie eine Annäherung im klassischen Sinne, sondern war vor allem auch stark durchsetzt von Gefühlen und Gedanken, vom Bewältigen von Ängsten und Sehnen nach Hoffnung. Vor dem doch recht bewegenden Hintergrund, was Katie früher angetan wurde, war sie mir allerdings etwas zu vertrauensselig Ethan gegenüber, legte ihre Ängste zu schnell ab. Liest sich zwar schön, wirkte auf mich dennoch etwas unrealistisch. Und dass eine Beziehung, welche auf Unwahrheiten basiert, in einer Katastrophe enden wird, war natürlich voraus zu sehen. So schließt der Roman mit einem Cliffhanger ab, welcher alle Möglichkeiten offen lässt.

Eine recht bewegende, alles andere als geradlinige Liebesgeschichte, so düster und gleichzeitig so liebevoll wie das Cover,  vor dem Hintergrund starker Misshandlungen, welche einigen Lesern vielleicht nahegehen könnten.