Rezension

Eine Liebe zwischen Krieg und Gefangenschaft

Die Kurtisane und der Samurai - Lesley Downer

Die Kurtisane und der Samurai
von Lesley Downer

Bewertet mit 4 Sternen

Eine junge Frau, die ihren Körper verkaufen muss. Ein junger Mann, der im Krieg alles verliert. Eine Liebe, die beides überwinden muss...

Japan im Jahr 1868. Die junge Hana muss aus ihrer Heimat fliehen, als der Krieg plötzlich bedrohlich nahe kommt. Sie flieht und gelangt nach Yoshiwara, dem Vergnügungsviertel vor den Toren Tokios. 
Dort angekommen gelangt sie in die Hände von Tantchen, die sie und andere Mädchen in ihrem Haus zu Kurtisanen ausbildet. Hana soll die Beste und Berühmteste von allen werden. 
Yozo, ein junger Samurai, befindet sich mit seinen Kameraden im Krieg. Ehrenvoll kämpfen sie dafür, dass ihr Shogun wieder an die Macht kommt. Doch die Feinde sind stark. 
Beide Wege führen unweigerlich zueinander und zwischen Vergüngen und Macht entsteht eine Liebe, deren Chancen kaum nenneswert sind. 
Denn beide hüten ein schweres Geheimnis. 

Eine Geschichte, die mich tief bewegt und fasziniert hat. 
Zwei Figuren, deren Schicksal mich im Herzen berührt hat. 
Als Hana in Yoshiwara ankommt und dort das Leben als Kurtisane kennenlernt, taucht man als Leser ab in eine völlig fremde Welt. Eine Welt, die auch Hana fremd ist. 
So erfahren wir viel über die Kultur im alten Japan, über die Sitten und Gebräuche der Kurtisanen und Geishas. 
Wunderschöne und gleichzeitig verstörende Beschreibungen des Alltags einer Kurtisane. Hana konnte vor dem Krieg fliehen und doch ist sie eine Gefangene. Muss ihren Körper verkaufen ohne sich selbst dabei zu verlieren. 
Die Erotik, die in diesem Buch geschildert wird, ist dezent und zurückhaltend gestreut. Die Szenen werden durchaus ansprechend und ausführlich beschrieben, passen jedoch so gut in die Geschichte, dass sie schon allein wegen der Authentizität ihre Berechtigung haben. 
Die abwechselnden Sichtweisen von Hana und Yozo haben die Geschichte für mich sehr lebendig und spannend gemacht. 
Den Krieg durch Yozos Augen zu sehen war beängstigend und erschreckend. Doch der Mut, den diese Männer aufbrachten, war ebenso faszinierend. 

Lesley Downer beschreibt diese Geschehnisse so authentisch und lebensnah, dass ich mich stets als ein Teil der Geschichte gefühlt habe. 
Die Tatsache, dass viele der geschilderten Ereignisse und Personen tatsächlich existiert haben, hat das Buch für mich noch außergewöhnlicher gemacht. 
Lest das Nachwort!

Ein Roman der mich berührt hat. 
Zwei Figuren, die mir ans Herz gewachsen sind und das alles verpackt in einem mitreißenden und gleichzeitig ruhigem Schreibstil. 
Authentisch und überzeugend bis zum Schluss. 

Kommentare

Arietta kommentierte am 16. Dezember 2015 um 15:45

Ich fand dies auch ein sehr Großartiges Buch ! Eine Geschichte die einem sehr fesselte und einem sehr nahe ging.