Rezension

Eine Liebesgeschichte, bei der mir die Worte fehlen

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Layken muss nach dem Tod ihren Vaters mit ihrer Familien aus finanziellen Gründen von Texas nach Michigan ziehen. Dort begegnet sie am ersten Tag direkt ihren neuen Nachbarn, zu denen auch Will gehört. Will und Layken verstehen sich auf Anhieb gut und es ist eine gewisse Spannung zwischen den Beiden zu spüren, die ihren Höhepunkt beim ersten Date zwischen Will und Layken findet. Layken merkt, dass Will kein gewöhnlicher junger Mann für sie ist, sondern viel mehr als das. Aber leider kommt das Leben dazwischen, denn Will ist ein Lehrer an Laykens neuer Schule und ihre Beziehung darf aus diesen Grund nicht sein.

Fazit:

Das Buch hatte ich aufgrund von Empfehlungen schon länger auf meiner Wunschliste und war auf dieses gespannt, umso mehr freut es mich, dass ich hier das Buch gewonnen habe und es rezensieren durfte. Und ich wurde nicht enttäuscht, ich habe eigentlich nicht so viel vom Buch erwartet, da ich mit einen lustigen und unterhaltsamen Jugendbuch gerechnet habe. Jedoch niemals mit der Tiefe und den geballten Emotionen, die mir beim Lesen geboten wurden. Deshalb weiß ich nun auch einfach gar nicht, wo ich bei der Rezension beginnen soll, denn ich finde einfach alles an diesem Jugendbuch genial und bin absolut begeistert und überzeugt von der Geschichte und den Charakteren. Mir wurde eine Bandbreite von Emotionen geboten, ich habe gelacht, geschmunzelt, habe mit gelitten, war traurig und fast schon zu Tränen gerührt. Was will man da mehr?

Layken ist eine fantastische, gut ausgearbeitete und überzeugende Protagonistin. Nicht nur, dass sie den Tod ihres Vaters überwinden muss, hinzukommt noch der Umzug der ganzen Familie nach Michigan, wo sie keine Menschenseele kennt und die Begegnung mit Will, die so vielversprechend begonnen hat und in einen Dilemma endete. Genau in diesen Situationen wurde einen deutlich, wie charakterlich stark sie doch ist und was für ein Stehaufmännchen, wenn sie nach solchen Schicksalsschlägen immer noch nicht zusammenbricht, sondern weiter macht, sich durch beißt, Stärke und Willenskraft beweist. Natürlich gibt es Momente, in denen sie auch Schwäche zeigt, aber wer kann es ihr verübeln, wenn sie emotional zusammenbricht, als sie erfährt, dass nun auch ihre Mutter sie verlässt und sie schon innerhalb eines Jahres eine Vollwaise sein wird. Aber auch diesen Schicksalsschlag nimmt sie hin und kämpft dafür, dass ihr Bruder bei ihr bleiben kann. Sie ist einfach nur ein toller, starker, aber auch humorvoller Charakter und mir hat es unglaublichen Spaß gemacht, die Geschichte aus ihrer Sicht zu erleben. Natürlich ist diese nicht nur so düster und deprimierend, sondern hat auch lustige Momente, vor allem wenn Layken und Eddie, ihre neue beste Freundin, nur Quatsch im Kopf haben.

Der männliche Gegenpart Will, der auch charakterlich den Gegenpart zu Layken darstellt, die zu Beginn der Handlung aufgrund des Todes ihres Vaters traurig und verwirrt ist, ist sozusagen Laykens Fels in der Brandung. Will ist ein ausgeglichener und reifer junger Mann, der im ersten Moment nur den Nachbarn verkörpert, aber schon nach einigen Seiten zu viel mehr wird für Layken. Auch er trägt mit seinen jungen Jahren viel Verantwortung auf seinen Schultern, denn er kümmert sich um seinen jüngeren Bruder, nachdem beide Elternteile bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. An erster Stelle steht für ihn deshalb auch sein Bruder und sein Beruf als Lehrer, den er nicht aufgeben kann, um mit Layken zusammen sein zu können. Er handelt praktisch während des ganzen Buches vernünftig, hat aber auch schwache Momente, wenn er seine Gefühle für Layken nicht so gut wie üblich unterdrücken kann. Damit beschert er ihr leider doch viel Kummer und Sorgen, bis er irgendwann erkennt, wie sehr er sie liebt und sie nicht an dritter Stelle für ihn kommen darf, sondern immer die Nummer eins sein muss.

Abgerundet wurde die ganze Handlung durch die Nebencharaktere, die trotzdem nicht wegzudenken sind, unter anderem gehört Eddie dazu, die sich schon am ersten Tag zur besten Freundin von Layken erklärt hat und sie in ihre Clique aufnimmt. Eddie hat mich wirklich überrascht, denn auch wenn sie selber in der ‚Lotterie des Lebens‘ bislang nur Nieten gezogen hat, ist sie ein lebensfroher und lebensbejahender Mensch. Sie steht Layken vom ersten Tag an zur Seite und unterstützt sie wo sie nur kann. Auch Laykens jüngerer Bruder ist ein Unikat und definitiv ein  interessanter Charakter, vor allem wenn er sowas wie ‚Rückwärtstage‘ in seinen Alltag einbaut. Die Mutter der beiden Geschwister ist ebenfalls eine angenehme und starke Persönlichkeit, die mit ihren Leben abgeschlossen hat und nur noch Zeit mit ihren Kindern verbringen will und Layken mit Lebensweisheiten zur Seite steht, auch wenn sie sich innerhalb der Geschichte aufgrund von Missverständnissen nicht immer blendend verstanden haben.

Alles in allem muss ich sagen, dass das Buch auf jeden Fall lesenswert ist und ich es weiterempfehle, denn ich fand es einfach nur toll und war ausnahmslos begeistert von der Handlung, auch wenn ich an so mancher Stelle einen Kloß im Hals hatte und am liebsten gar nicht weiter gelesen hätte, weil es so traurig war, aber nicht aufhören konnte, denn die Geschichte ist zu gut, um nicht gelesen zu werden.