Rezension

Eine Liebesgeschichte mit emotionalem Tiefgang in die Härte der Realität

Morgen lieb ich dich für immer - Jennifer L. Armentrout

Morgen lieb ich dich für immer
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde hier auf WLD bekommen - vielen Dank dafür!

Ich kannte die Autorin davor nur über die Obsidian-Reihe, die ich nicht gelesen, sondern nur gehört habe, daher hatte ich noch keine wirkliche Meinung zu Schreibstil und Textform. Aber die Inhaltsangabe sprach mich an und irgendwie finde ich es immer spannend, wenn Autoren von ihrem üblichen Genre abweichen.

In diesem Buch geht es um zwei Jugendliche namens Mallory und Rider (17 und 18 Jahre alt), die zusammen bei einer Pflegefamilie aufgewachsen sind. Ihre Pflegeeltern haben sie aber nicht geliebt und als Geldquelle benutzt - und nicht nur das, sie haben sie beide seelisch und körperlich misshandelt und das über viele Jahre, bis alles eskalierte - da war Mallory aber bereits 13 Jahre alt. Mallory wurde dann von einem Ärzteehepaar adoptiert und hat den Kontakt zu Rider verloren. Sie wird zu Hause unterrichtet, entscheidet sich aber, ihren Abschluss an einer richtigen Highschool zu machen und sich ihren Problemen zu stellen. Diese Rechnung hat sie allerdings ohne Rider gemacht, und als der ihr am ersten Tag in der Highschool begegnet und auch noch einen Kurs mit ihr zusammen hat, lösen sich all ihre Pläne erst mal in Luft auf und die Vergangenheit holt sie ein.

Ich habe das Buch gerne gelesen und war am Ende überrascht, als ich es Revue passieren ließ und erkannte, wie viele Themenkomplexe angerissen wurden. Besonders im letzten Drittel nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wirft doch viele Fragen auf, die weit über die Geschichte hinaus gehen und einem zu Denken geben.

Die Autorin schafft es sehr gut, die Gefühlsebene von Mallory einzugrenzen und ihr Verhalten für den Leser so nachvollziehbar zu machen. Was erst nervig und "abnormal" wirkt, bekommt spätestens im letzten Drittel Gegenwind und man sieht alles in einem ganz anderen Licht.

Ich kann das Buch als mittelschwere und doch sehr unterhaltsame und gefühlvolle Lektüre besonders Mädchen im Teenageralter empfehlen, die mehr auf Liebesromane als auf Problembücher stehen, aber offen sind für die Härte der Realität.