** Eine Liste, die Leben verändert **
Bewertet mit 5 Sternen
Die Inhaltsangabe machte mich von Anfang an neugierig auf dieses Buch. Eine Frau, die mit einem wirklich schlimmen Schicksalsschlag zurechtkommen muss, versucht wieder neuen Lebensmut zu fassen. Ausgerechnet eine Liste mit Wünschen, die sie als Achtjährige in der Schule erstellt hat, scheint ihrem Leben plötzlich wieder einen Sinn zu geben. Schließlich hatte sie sich damals vorgenommen, alle aufgeschriebenen Punkte bis zu ihrem 35. Geburtstag in die Tat umzusetzen. Für diesen Vorsatz bleibt ihr nun nicht mal mehr ein Jahr und da ihr Alltag seit Sebastians Tod eh keinen Sinn mehr zu haben scheint, macht sie sich an die Erfüllung ihrer einstigen Wünsche.
Während sich einige Wünsche recht zügig „abarbeiten“ lassen, gestalten sich andere wiederrum als äußerst schwierig, wenn nicht sogar unlösbar. Dinge wie „Blut spenden“, „Holiday on Ice besuchen“ und „In einem echten Zelt schlafen“ sind grundsätzlich schnell geschafft. Hingegen sind andere Wünsche der damals Achtjährigen Clara wie „Bei einem Viertelmarathon mitlaufen, wie Papa früher“, „Lehrerin werden“ und „Morsezeichen lernen“ schon größere Herausforderungen. Gut, dass Clara nicht nur auf ihre Mutter Libby und ihren Bruder Leo, sondern auch auf ihren alten Schulfreund Lincoln zählen kann. Dieser hat, wie sie erfährt, einen ähnlichen Schicksalsschlag wie Clara hinnehmen müssen. Wie gut, dass sie jemanden hat, der weiß, wie sie sich fühlt…
Was mir an diesem Buch besonders auffällt: Das Gesamtkonzept ist von vorne bis hinten stimmig. Dies fängt bereits bei der Gestaltung des Buches an. Der Einband wirkt sehr hochwertig und sorgsam gestaltet und auch im Inneren des Einschlags, finden sich viele schöne Details wieder, die Bezug zu der Geschichte haben. Zudem sind die Seiten des Buches recht dick, was Qualität vermitteln lässt. Und zu guter Letzt ist natürlich auch die Geschichte „Die Liste der vergessenen Wünsche“ mit viel Gefühl und viel Liebe geschrieben worden.
An dieser Stelle muss man sagen, dass dies vor allem ein Buch für Frauen ist, die Freude an leichter Kost und schönen Geschichten haben. Die Story ist wirklich toll geschrieben und man kann sich sehr gut in die Gefühlslage von Clara hineinversetzen. Allerdings geschehen hier und da schon viele Zufälle, wenn es um die Abarbeitung ihrer Punkte auf der Liste geht. Mich hat dies beim Lesen aber keineswegs gestört, da der Schreibstil von Robin Gold sehr sympathisch und flüssig ist. Bei „Die Liste der vergessenen Wünsche“ handelt es sich um ein Buch mit Witz, Charme, Gefühl, aber auch um ein Buch mit Verlust, Trauer und Enttäuschung. Meiner Meinung nach hat es die Autorin geschafft, einen richtig schönen Roman zu verfassen, den ich guten Gewissens weiterempfehlen kann.