Rezension

Eine locker-flockige Lektüre mit Humor, Melancholie und ganz viel Liebe

Liebe, Zimt und Zucker - Julia Hanel

Liebe, Zimt und Zucker
von Julia Hanel

Inhalt:

Marit Jansen verlässt ihre Heimatstadt Hamburg, um ihrer großen Liebe Toby in den beschaulichen Ort Altberg zu folgen. Doch kaum steht sie vor seiner Tür, wird ihr Glück jäh zerschlagen. Toby`s Gefühle haben sich geändert und er trennt sich kurzerhand von Marit. Völlig geschockt läuft Marit der Coffee-Shop Inhaberin Heike vors Auto und bekommt bei ihr ein Dach über den Kopf und einen Job. Da steht Marit nun vor den Trümmern ihres Lebens. Anstatt mit abgeschlossenen Studium mit ihrer besten Freundin Caro auf Weltreise zu gehen, sitzt sie in einem kleinen Kaff fest und versucht sich als Barista. Mit Kollege Moritz kommt sie mehr schlecht als recht aus, aber sie gibt die Hoffnung nicht auf, das Toby zu ihr zurückkehrt.

Als Marit einen USB-Stick im Cafe findet und den rechtmäßigen Besitzer Julian ausfindig macht, breitet sich ein kleiner Hoffnungsschimmer am Horizont aus. Sie tauscht mit Julian mehrere E-mails aus und diese virtuellen Gespräche lenken Marit von ihrem Kummer ab. Findet sie doch noch ihr Glück in Altberg? Manchmal ist die wahre Liebe näher als man denkt!

Meine Meinung:

Mit „Liebe, Zimt und Zucker“ ist Julia Hanel ein echtes Glanzstück in diesem Genre geglückt. Genauso muss ein Liebesroman sein. Romantisch, amüsant, dramatisch, mitreißend, gefühlvoll, mit einer kleinen Prise Melancholie und liebenswerten Akteuren mit Authentizität und Identifikationspotential.

Hauptprotagonistin Marit schließt man sofort ins Herz. Sie ist liebenswert, hat den richtigen Humor und ist in manchen Situationen ein bisschen naiv. Sie ist genau der Typ, den man selbst gern als beste Freundin hätte und beim Lesen möchte man ihr manchmal gerne einen Schubs in die richtige Richtung mitgeben. Sie macht Fehler, aber das macht sie umso mehr sympathischer, denn sie kann, sich diese auch eingestehen.

Moritz ist der Typ „harte Schale, weicher Kern“. Mit seiner ruppigen Art eckt er manchmal an und die Frotzeleien zwischen ihm und Marit lockern die Stimmung im Roman immer wieder auf. Aber auch Moritz hat eine sensible und verletzliche Seite, die man ihm jedoch nur schwer entlocken kann.

Toby, der Marit eiskalt abserviert, kommt natürlich nicht sehr gut weg, in der Geschichte. Man erfährt nicht besonders viel von ihm, nur das er in emotionalen Dingen ein echter Feigling ist.

Julian, der E-mail-Freund von Marit, ist ein charismatischer gut aussehender Anwalt, für meinen Geschmack ein wenig zu aalglatt geraten ist. Bei ihm lassen sich keine Fehler entdecken, außer vielleicht, das er unterhaltsamer schreibt, als Gespräche führt.

Doch nicht nur die Hauptfiguren sind gelungen, auch die Nebendarsteller gehen ans Herz und bilden das Grundgerüst dieses Romans.

Der Schreibstil ist richtig locker und fluffig, man schwebt nur so durch die Seiten, die kurzen Kapitel laden auch regelrecht zum weiterlesen ein. Nur eins noch und noch eins, bis man schließlich feststellen muss, am Ende angelangt zu sein. Ein Liebesroman ohne Kitsch und ohne Längen, einfach perfekte Unterhaltung, die einen abschalten und die Seele baumeln lässt.

 

5 Sterne und eine echte Leseempfehlung für alle Romantiker und die, die es werden wollen.