Rezension

Eine magische Geschichte über die Liebe

Der Mann, der den Regen träumt - Ali Shaw

Der Mann, der den Regen träumt
von Ali Shaw

Elsa ist 29, als ihr Leben aus den Fugen gerät und sie New York verlässt. Durch den Tod ihres Vaters ist etwas in ihr zerbrochen und sie will ausbrechen aus dem Leben, das sie bis jetzt gelebt hatte.
Es verschlägt sie in das abgelegene Dorf Thunderstown. Vieles erscheint merkwürdig an diesem Ort umgeben von riesigen Bergen. Die Menschen verhalten sich seltsam, wilde Hunde streunen durch die Stadt und alle haben Angst vor dem Wetter. Als Elsa in den Bergen Finn begegnet bekommt ihr Leben eine neue Bedeutung und sie muss sich entscheiden. Für ihre Sicherheit oder für einen Mann, in dessen Herz der Donner schlägt.
 
Zuerst muss ich auf die Gestaltung des Buches zu sprechen kommen. Es gleicht vom Cover her Shaws erstem Buch, obwohl es keine Fortsetzung von diesem ist. Schon beim Anblick des Äußeren fängt man an zu träumen. Leider hat es jedoch keinen silbernen Buchschnitt.
 
Die Geschichte hat mich gleich zu Beginn gefesselt, weil sie so ungewöhnlich ist, aber gleichzeitig doch eine ganz normale Liebesgeschichte. Der Titel passt sehr gut dazu, denn das Hauptthema ist das Wetter, über das man im Buch viel erfährt.
Der Schreibstil des Autors ist sehr detailiert. Shaw beschreibt alles, sowohl die Menschen und deren Gefühle, als auch die Umgebung, so bildlich und genau, dass man glaubt, alles und jeden genau zu kennen. Die vielen Metaphern lassen zu, dass man sich in die Geschichte hineinträumt.
 
Elsa war mir sofort sympathisch. Ich fühlte die ganze Zeit über mit ihr, empfand ihre Trauer und ihre Freude genauso wie ihren Schmerz. Auch Finn ist auf seine ganz eigene Art merkwürdig faszinierend und auch das ließ mich Elsa wieder näher kommen, weil ich genau verstehe, warum sie sich in ihn verliebt.
Die restlichen Dorfbewohner bleiben, bis auf einzelne Ausnahmen, eher im Hintergrund und erscheinen durch ihre Vorurteile und ihren Hass gegenüber dem Unbekannten unsympathisch und unzugänglich.
 
Insgesamt hat mir "Der Mann, der den Regen träumt" gut gefallen. Man erlebt eine intensive, tragische und doch glückliche Liebesgeschichte, die märchenhafter und stürmischer nicht sein könnte. Ich werde Elsa, Finn und auch Thunderstown vermissen, kann aber nur vier Sterne vergeben, da mir das Ende etwas zu skurril war. Andererseits hätte ein anderes Ende wahrscheinlich gar nicht zu dieser magischen Geschichte gepasst...